Archiv für die Kategorie „Volterra 2007“

02.09.2007 (hier klicken!)

Sonntag, 2. September 2007

Nach dem Fruehtstueck bereiteten wir uns auf die gemeinsame Messe im Dom zu Voterra vor, die um 11.00 Uhr begann. Der Anfrage, ob wir uns an der Gestaltung des Gottesdienstes beteiligen wollen und die 2. Lesung und das Evangelium in Deutsch vortragen, war fuer uns eine Ehre und wir sagten natuerlich gerne zu. Der feierliche Gottesdienst war zweisprachig und sehr festlich. Den Nachmittag nutzten wir, um die Stadt weiter zu erkunden und kennen lernen, beovr wir uns am Abend zum gemeinsamen Esse treffen, um den Abschied, die Heimfahrt und das Ende unserer Wanderung zu besprechen. Eine fuenf Wochen lange gemeinsame Zeit geht nun zu Ende und es wird sicher noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis wir diese Zeit, Erlebnisse und die Ereignisse Stueck fuer Stueck verarbeiten.

01.09.2007 (hier klicken!)

Samstag, 1. September 2007

Nach dem Fruehstueck und bei kuehler Morgenluft machten wir unser Fruehstueck erst ab 08.30 Uhr. Der erste kleine Stadtbummel muendete in einer Fuehrung zu einer privaten Alabstersammlung, die erstmals Gaesten zugaenglich gemacht wurde. Anschliessend sahen wir eine Palast in der Stadt und die Etruskerausstellung im Rathaus. Nachmittags sahen wir den Wettbewerb der Jugendlichen Fahnenschwenker und nahmen anschliessend am Festakt und der Feierlichen Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde teil. Am Abend gab es ein gemeinsames Essen auf dem Piazza dei Priori, das in “Der Weissen Nacht” muendete. In dieser Weissen Nacht sind alle Geschaefte geoeffnet und an vielen Plaetzen mitten in der Stadt gibt es Musik und viel weitere Unterhaltung. Diese Nacht zieht sich bis in die Morgenstunden hin.

31.08.2007 (hier klicken!)

Freitag, 31. August 2007

Um 05.30 Uhr war bereits das erste Wecken, da Manfred, Jochen und Guntram bereits um 06.30 Uhr starten, um die restlichen 40 km komplett zurueck zu legen. Sie haben sich nicht irritieren lassen und wollen auch am letztem Tag jeden Meter gehen. Unsere italienischen Freunde verstehen zwar den sportlichen Ehrgeiz, sind aber der Auffassung, dass die letzten Meter auf der Strasse nach Volterra fuer Fussgaenger zu gefaehrlich sind. Sie haben ausserdem eine Strecke erkundet, weitere Wanderfreunde fuer heute entlang der Strecke bestellt und fuer die Pausen Essen und Trinken organisiert. Diese Organisation wollen wir nicht ad absurdum fuehren und so geht der Rest der Gruppe mit den Italienern mit. Wir fahren drei Kilometer aus Ponsacco heraus zum Treffpunkt verlassen die Strasse, damit wir auf Feldwegen mit 15 italienischen Wanderfreunden gehen koennen. Der Weg fuehrt leicht bergan durch einen Wald zu einer kleinen Kapelle. Diese gehoert zu einem grossem Anwesen. In der huegeligen Lanschaft sehen wir immer wieder schoene und neue Ausblicke mit einzelnen Gehoeften und Doerfern. Es faellt uns auf, dass der Boden auf den Feldern recht trocken und fast nicht bewachsen ist. Es koennte schon der Eindruck einer sehr kargen Landschaft entstehen, wenn wir nicht wuessten, dass die Weizenfelder bereits abgeerntet worden sind und wegen der Sommerhitze und Trockenheit erst im Herbst angesaet wird. An einem grossem Weingut vorbei kommen wir zur ersten Pause, die unsere Freunde in einer Ortschaft an einem Brunnen festlegen. Es ist fuer uns etwas ungewohnt, an fast jedem Brunnen zu halten und unsere Flaschen mit frischem Wasser aufzufuellen. Zum Abschluss der Rast gibt es erst mal einen Kaffee als Capuccino oder Espresso. Erst nach diesem “Doping” geht es weiter. Mehrmals zeigen uns unsere Freunde die Richtung, in der Volterra liegt. Irgendwo hinter den Huegeln ist Volterra, dass man aber wegen des zwar sonnigen aber etwas trueben Wetters nicht sehen kann. Die MIttagstemperaturen liegen wieder bei knapp 30 Grad und durch die Felderwirtschaft gibt es kaum Schatten. So legen wir eben mehrere Trinkpausen ein. Das grau-braun der Felder erinnert schon fast an eine Mondlandschaft und verspricht weniger die wunderschoen Toskanalandschaft, durch die wir ja gerade Wandern. Die Mutter von Andrea Boticelli versuchte unseren Fahrer und die drei Wanderer zu einem ausgiebigen Mittagessen zu uebereden. Nur sehr schweren Herzens lehnen diese die Einladung ab. Unser MIttagessen besteht in La Sterza aus Wurst, Kaese, Brot und Obst aus der Toskana und neben dem Wasser fehlen weder der Wein noch der Kaffee zum Abschluss. So gestaerkt, fahren wir zum naechstem Treffpunkt, an dem weitere Wanderfreunde zu uns stossen und unsere Gruppe auf rund 30 Wanderer anwaechst. Auch meine Ansprechpartnerin Monika Brauckmann kommt hinzu und wir koennen uns nun persoenlich kennen lernen. Die Strecke bis Volterra ist bald zurueck gelegt und an den ersten Stellen, an denen wir auch die Stadt das erste mal hoch auf dem Berg sehen, werden natuerlich auch die entsprechenden Fotos gemacht. Wir werden ueber den Campingplatz nach Volterra hineingefuehrt und die Balze und weitere Besonderheiten der Stadt werden uns fachkundig erklaert. Am Campingplatz treffen wir nun wieder mit den anderen der Gruppe zusammen, ziehen unsere Luisenburg T-Shirts an und dann um 18.00 Uhr werden wir in die Stadt hinein gefuehrt. Wir haben auch mehrere Faehnchen mit den deutschen und italienischen Farben dabei. Guntram traegt eine Fahne der Stadt Schwarzenberg und ich die der Stadt Volterra. An der Porta Fiorentina erleben wir eine grosse Ueberraschung: Wir werden von einer Abordnung der Sbandiatore in ihren Kostuemen erwartet, einzeln begruesst und mit Trommelschlag in die Altstadt durch die engen Gassen geleitet. Viele Menschen stehen am Strassenrand zur Begruessung. So lernen wir den ersten Teil der Innenstadt Volterras kennen und kommen zum Piazza dei Priori, auf dem die Buergermeister von Volterra, Cesare Bartaloni, und Wunsiedel, Karl-Willi Beck, mit vielen weiteren Menschen auf uns warten und uns freundlich begruessen. Auch eine starke Gruppe aus Wunsiedel ist anwesend und begruesst und lautstark. Damit hatte von uns wohl keiner gerechnet und die meisten von uns waren durch diesen Empfang sehr bewegt und geruehrt. Nach dem offiziellem Foto mit den Buergermeistern trugen wir uns kleines Lied vor, mit dem wir die Gruesse aus Wunsiedel ueberbrachten und die Volterraner geben uns viel Beifall. Wir erhalten vom Buergermeister je ein wertvolles Alabastergeschenk, ein Wanderzertifikat und einen guten Schluck heimisches Bier der Lang-Brauerei. Gluecklich, dass wir nun in Volterra sind lassen wir auch unserer Freude lauf. Dann bezogen wir wieder einmal ein Hotel und nach dem Erholen und Duschen machten wir uns auf den Weg zum Abendessen. Nach dem Essen erhielten wir einen Wimpel und je eine Anstecknadel des Club Alpin Italia, je ein Foto von Foce de Giovo, als wir die Grenze zu Volterra ueberschritten und viele Gruesse und Glueckwuensche.

30.08.2007 (hier klicken!)

Donnerstag, 30. August 2007

Heute ist der vorletzte Tag und er fordert noch einmal sehr viel von uns. Es liegen um 07.50 Uhr knapp 40 km vor uns und das bei schwuelwarmer Luft und Temperaturen von mehr als 28 Grad. Wanderwege stehen uns wieder nicht zur Verfuegung und so laufen wir auf Strassen entlang, in der HOffnung durch Baeume immer wieder etwas Schatten zu ergattern, um die Wanderung ertraeglicher zu halten. Der vorbei fahrende Verkehr fordert auch unsere Aufmerksamkeit, um Unfaellen zu entgehen. Entlang unseren Weges sind jetzt auch Pinienhaine zu sehen, Olivenfelder ziehen sich die Haenge entlang und die ersten Palmengruppen stehen auch am Strassenrand. Auch wenn es heute wieder ein warmer und anstrengender Tag ist, so bringt leichter Wind auch immer wieder Erfrischung. Wir hatten fuer diese Zeit mit mehr als 35 Grad gerechnet und dass wir in der Mittagszeit Siesta halte und sich die Wanderungen bis in die spaeten Abendstunden erstrecken. So sind diese Witterungsverhaeltnisse fuer uns doch viel ertraegli
cher und wir kommen gut voran. Man koennte diese Streckenabschnitte auch so bezeichnen, dass wir eben Kilometer abspulen, doch wenn wir zu Fuss in Volterra ankommen wollen, dann bleibt uns das auch nicht erspart. Ein Rastplatz in einem Garten, den uns die Eigentuemer zur Verfuegung stellen, den Ausblick zum Castel Vecchio, den Appetit des 3-jaehrigen Francesco fuer unser Pema-Brot und die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen entschaedigen immer wieder fuer die Anstrengungen. Auch das nahe Ziel vor Augen motiviert sehr stark. Als wir gegen 17.30 Uhr unsere Pizzeria mit Hotel erreichen, gibt es wieder Grund zur Entspannung. Dr. Staggio hat sich auch fuer heute Abend angemeldet und wird uns morgen begleiten. Sicher werden auch weitere Wanderfreunde zu uns stossen und uns sicher nach Volterra bringen. Das Programm in Volterra und das Ende unserer Wanderung kreisen schon im Kopf, auch die Gedanken, was nach unserer Rueckkehr sein wird. Aber es sind vorher nochmals die Kraefte
zu sammeln, einen Abend in der Toskana zu erleben, Ponsacco mit seiner suedlaendischen Innenstadt zu erkunden und so manches fuer den Abschluss unserer Wanderung noch zu bedenken.

29.08.2007 (hier klicken!)

Mittwoch, 29. August 2007

Gestern hatten sich Fabio und auch Dr. Staggio wieder verabschiedet und wir spueren immer deutlicher, dass unsere Wanderung langsam aber sicher ihr Ende findet. Immer mehr kreisen die Gedanken um unsere Ankunft in Volterra und was uns dort erwartet. Auch Dr. Staggion hat uns mitgeteilt, dass er am Freitag wieder zu uns kommen und mit uns wandern wird. Doch zuvor sind noch zwei weitere Tage zu bewaltigen. Der Weg von Tereglio fuehrt uns auf vielen Serpentinen ins Tal hinab. Immer wieder sehen wir, wie auf Felsvorsprungen Doerfer liegen. Sie erscheinen wie aus dem Fels gewachsen und fuegen sich schoen in die dicht bewaldeten Berge ein. Sie ragen fuerstlich und beherrschend ueber die jeweiligen Taeler. Gebaut aus Feldsteinen erscheinen sie zeitlos und hunderte von Jahren alt, als ob die Zeit fuer sie stehen geblieben ist. Doch auch davon fuehrt unser Weg ab. Auf der Strasse nach Lucca fanden wir uns bald wieder. Begleitet vom Strassenverkehr, den unsere beiden Hunde offensichtlich ebenfa
lls nicht mochten, denn sie waren ueber Nacht entweder im Dorf geblieben und haben eine neue Heimat gefunden, oder sie hatten den Rueckweg angetreten. An der Ponot de Madallena machten wir eine weiter Rast. Diese Bruecke hatte einst jemand aus Liebe zu einer Frau gebaut und diese Liebe muss sehr gross gewesen sein. Denn die Bruecke ragt hoch ueber den Fluss hinaus. Sie liegt auch auf dem via francogia, dem Frankenweg, der von Frankreich ueber Deutschland, Schweiz und Oesterreich nach Italien und Rom fuehrt. Auch diesem hunderte Jahre altem Weg folgten wir nun ein Stueck. Der Weg heute hatte so gut wie keine Steigungen, denn er verlief entlang dem Fluss Serecchio, aber auch entlang der Strasse bis nach Lucca. Lucca ist eine etwas groessere Stadt und unser Hotel lag in der Altstadt. Diese war im 19. Jahrhundert als Festung ausgebaut und wir fanden uns in einer engen und sehr verwinkelten Innenstadt, von einer mehrere Meter dicken Festungsmauer sicher umschlossen. Diese Altstadt mit sein
em suedlaendichen Flair ist fuer Fussganger einfach nur ein Traum. Darinnen Auto zu fahren, eher Horror, denn viele Gassen sind nicht viel breiter als ein PKW und sie biegen meist im rechten Winkel ab. Hier sassen wir um 22.00 Uhr bei schwuelwarmen Temperaturen noch im Freien. Hier schwitzt man tagsueber, ohne dass man etwas tun muesste. Hier kann man die Siesta lernen oder nie. Im Hotel mussten wir feststellen, dass durch einen Fehler unsere Zimmer nicht fuer den 29.08. sondern fuer den 30.08. reserviert worden sind. Vier Personen konnten zwar noch in diesem Hotel unterkommen, aber dank des sehr freundlichen und hilfsbereitem Angestelltem konnten die restlichen Wanderer auch noch ein adaequates Hotel finden. Als wir dann gegen 17.30 Uhr und nach 36 km eintrafen, war alles geregelt und ein gemuetlicher Sommerabend in einer wunderbaren Stadt genossen werden. Eine fuenf Wochen dauernde Wanderung, in der es keinen Fehler gibt und in der alles wie geplant verlaeuft, scheint unmoeglich zu
sein und auch fast etwas langweilig. So kam, wenn auch nicht gewuenscht, doch wieder etwas Abwechslung in unser Leben.

28.08.2007 (hier klicken!)

Dienstag, 28. August 2007

Heute morgen ging es wieder bei 18 Grad und klarem Himmel um 08.00 Uhr los. Der heutige Tag sollte wieder ganz anders werden. Dr. Staggio aus Volterra wollte uns mit Wanderfreunden treffen und wir sollten endlich einmal wieder statt auf Strassen auf Wanderwegen gehen. Doch zuerst fuehrte der Weg auf Teer aus der Stadt hinaus und nach der Ponte Mondea suchten und fanden wir auch den Wanderweg Nr. 515. Er war sehr interessant und gut zu gehen, denn er fuehrte fast ausschliesslich durch Wald. Der Weg selbst war meist schmal, so dass wir fast nur hintereinander gehen konnten. Auch lagen immer wieder viele lose Steine auf dem Weg, die auch schon mal mit viel trockenem Laub versteckt waren. Fuer uns war dies eine sehr willkommene Abwechslung, denn bei steigenden Temperaturen, es waren bis zu 30 Grad gemeldet, war ein schattiger Weg im Wald schon sehr recht. Doch auch im Apennin heisst es, auf Berge hoch zu steigen. Diese zeigten sich dicht bewaldet immer wieder in ihrer ganzen Schoenheit, d
och von 781 metern auf 1.674 m aufzusteigen, bringt uns auch im Schatten kraeftig ins Schwitzen. Der Weg war auch immer wieder mit Steinmauern begrenzt. Als wir gegen 10.00 Uhr durch einen kleinen Ort kamen, begruessten uns zwei Hunde, die sich kurz entschlossen uns anschlossen. Sie begleiteten uns fuer den Rest des Tages und das waren immerhin noch ueber 20 km. Sie waren ca. 40 cm hoch und einer lief uns stets mehrere Meter voraus, aber so, als wolle er uns immer den Weg zeigen. Der Zweite lief zwischen uns. Am Foce de Giovo sollten wir auf Dr. Staggio treffen, der uns auf dem Weg 515 entgegen kommen wollte. Nur gab es zwei Varianten, auf denen wir gehen konnten. Nach ca. 10 min fragten wir eine Autofahrerin, die uns bestaetigte, dass Dr. Staggio in ca. 50 m und nach fuenf Minuten auf uns warten wurde. Es waren dann doch erheblich mehr als 1 km und fast 20 MInuten, bis wir ihn trafen. Wir erkannten uns gleich und die begruessung war sehr herzlich, auch wenn wir uns das erste mal im L
eben begegneten. Kurz dananch stiess seine Frau und weitere Wanderfreunde zu uns. Auf dem Foce de Giovo gab es dann den ersten Fototermin, denn hier verlaeuft die Grenze zwischen der Toskana und der Region Emilia Romagna. Wir wurden also von den Partnerschaftskomitee aus Volterra an der Grenze der Toskana empfangen und herzlich begruesst. Sie uebernahmen auch kurzerhand die Fuehrung unserer Gruppe, um uns zu einer schoenen und guten Berghuette zu bringen. Das Mittagessen dauerte nun etwas laenger und den weiteren Weg nach Tereglio fuehrte uns nun unser neuer Freund Fabio. Auch dieser Weg verlief nur im Wald, am steilen Hang ueber Laub, Steine und weichem Boden. Auch hier konnten wir nur hintereinander gehen. Auf verschlungenen Pfanden, die den Eindruck von versteckten Schmugglerwegen erweckten, ging es teils berg auf, aber insgesamt dann doch von den 1.674 m auf 518 m herab. Auch wenn dieser Weg viel Konzentration und Kraft erforderte, waren wir froh, wieder einmal von der Strasse weg
gekommen zu sein. Doch die Ueberraschung des Tages wartete noch auf uns. In Tereglio, einem Bergdorf auf einem Felsen, angekommen, mussten wir erst durch die engen Strassen und Gassen des Dorfes, um gegen 17.45 Uhr zu unserer Unterkunft zu kommen. Mit unserem Auto war es nicht moeglich, zum Hotel zu fahren. Der Vermieter, ein Rechtsanwalt, transportierte unser Gepaeck mit seinem eigenem Auto. Das Hotel war schon fast ein Palazzo mit einer wunderschoenen Galerie, fuerstlichen Zimmern, einem Bad mit Blick in das Tal und einem hervorragendem Fruehstueck. Nach anstrengenden 31 km war diese Unterkunft mehr als ein Ausgleich. So konnten wir uns auch gut erholen. Am Whirlpool auf der Sonnenterasse fanden sich auch zwei schoene junge Frauen. Wir waren dann doch ueberrascht, dass diese beiden Damen aus Freiburg sind. Herrmann hatte ihnen schon viel ueber uns berichtet und Abends sassen wir noch auf der Terrasse und erzaehlten noch einiges von uns. Auch Andrea und Eva erzaehlten so manche Gesc
hichte aus ihrem Leben. So lies es sich Manfred auch nicht nehmen, von Schneider aus Wunsiedel uns seiner Reise nach Rom zu berichten. Wir haben ein Lied, dass wir in Volterra bei der Ankunft singen wollten, aber die beiden liessen keine Ruhe, bis wir es ihnen auch vorgesungen haben. Am naechsten Morgen verabschiedeten wir uns von unseren neuen Bekannten mit zwei Liedern und unser Gastgeber sagte uns nach den Freuhstueck, dass er sehr stolz darauf ist, uns als Gaeste bewirten zu duerfen und er freut sich sehr, dass wir in seinem Haus auf unserer Wanderung Station gemacht haben. Auch wir dankten sehr herzlich und zogen weiter unseres Weges.

27.08.2007 (hier klicken!)

Montag, 27. August 2007

So sehr uns diese Unterkunft gefiel, aber wir mussten uns doch um 08.05 Uhr verabschieden. Das naechste Ziel wartete auf uns. Doch dazu mussten wir wieder mal ins Tal absteigen, um am Fluss Torrente Scoltanna entlang zu wandern. Was zunaechst schoen und romantisch klingt, ist nicht immer so. Denn auch hier fuehrte der Weg entlang einer Nebenstrasse und das in der Sonne und bei steigenden Temperaturen. Wir waren fuer jeden Schatten dankbar. Als allerdings ein 1.500 m langer Tunnel auftauchte, suchten wir vergeblich eine Alternative. Diese neue Strasse war zwar auf unserer Karte, aber ohne einen Hinweis auf diesen Tunnel. Wir konnten einen Umweg von mehreren Kilometern mit steilen Anstiegen und Gefaellen oder diesen Tunnel in Kauf nehmen. Wir entschieden uns fuer den verkehrsarmen Tunnel. Es war trotzdem laut und etwas unheimlich, auch wenn wir auf einem Absatz gut gehen konnten. Schliesslich waren wir froh, wieder die Sonne zu sehen. Unter uns lief der wasserarme Fluss und links und re
chts von uns stiegen die bewaldeten Huegel steil an und ausser dem Verkehr war sonst nur hin und wieder ein Haus, eine kleine Ortschaft, oder ein Gehoeft zu sehen. Wir fuehlten uns schon fast am Ende der Welt, fern jeder Zivilsation. Als wir dann den Namen Pievepelage lasen und nur noch 4 km zu gehen hatten, waren wir doch etwas erleichtert, denn dies hies ja, dass wir nach rund 29 km an unserem Hotel ankamen. Wir nutzten die restliche Zeit des Tages noch, um durch den Ort zu bummeln, denn wir waren bereits um 15.00 Uhr im Hotel. Allerdings oeffneten die Gaststaetten erst um 19.00 Uhr und so machten wir es teils den Einheimischen nach, in dem wir an der Hauptstrasse bei einem Eis oder Kaffee sassen, uns unterhielten und die Geschehenisse des Ortes beobachteten und kommentierten. Auf dem Rueckweg zum Hotel zeigte sich schon der fast volle Mond.

26.08.2007 (hier klicken!)

Sonntag, 26. August 2007

Von Maranello aus ging es heute bei Sonnenschein und 18 Grad Morgentemperatur um 08.10 Uhr weiter. Von der Po-Ebene verabschiedeten wir uns heute und es ging von 115 Hoehenmeter bis auf 803 m und dann wieder hinab auf 682 m. Es ist angenehm, nach der langen Ebene wieder leichte Huegel und die ersten Berge nicht nur zu sehen, sonder auch wieder begehen zu koennen. Die Anstrengungen sind zwar etwas groesser, aber die Aussichten ueber das Land und die Orte mit immer wieder neuen Blickwinkeln entschaedigen dafuer. Wir wurden heute von vielen Radfahrern ueberholt, die in der Mittagszeit wieder entgegen kamen. Radfahren ist in Italien ein beliebter Sport und deshalb sind am Sonntag auch viele unterwegs, zumindest am Vormittag.Unser Weg fuehrt uns weiter auf Strassen, denn auch die Huegel haben starke Gefaelle und ueber diese fuehren auch keine Wanderwege. Zum Radfahren nutzen die Italiener einfach die Strassen, denn mit den Rennraedern faehrt man auf ihnen doch am Besten und Mountain bikes
haben wir bisher in diesen Regionen noch keine gesehen. Die Mittagsrast hielten wir in Serramazzoni. Einer kleinen Stadt, die heute auch einen Flohmarkt abhielt. Herrmann fand einen Friseur und lies sich die Haare schneiden. Die naechste Station sollten auch schon Pavullo sein, wo auch unser Quartier angemeldet war. Pavullo ist sicher den Fussballfans, besonders denen von Bayern Muenchen, sicher ein Begriff, denn hier wurde der neue Star Lucca Toni geboren und wurde gross. Pavullo ist eine kleine Stadt, die sich entlang der Strasse lange hin zieht, besonders, wenn man diese Strasse gehen muss. Unser Quartier fanden wir allerdings nicht hier in der Stadt, sondern mussten noch ca. 5 km weiter gehen. Etwas Abseits, am Monte Goccolo, fanden wir ein Gehoeft und unsere Unterkunft. Der erste Eindruck taeuschte uns sehr. Wir fanden sehr freundliche Gastgeber, die fuer uns sogar ein Abendessen zubereiteten. Der Herr des Hauses war Landwirt und bewirtschaftete mehrere Felder, hielt sich 15 Kueh
e, Huehner und einen Hofhund. Das Gaestehaus war in einem sehr gutem Zustand und schon fast Herrschaftlich. Alle Speisen bereiteten unsere Gastgeber aus eigener Wirtschaft und sowohl die Pasta, Samalmi, Schinken und die Nachspeise mundeten vorzueglich. Der Hof liegt auf einer unscheinbaren Anhoehe und gibt einen wunderschoenen Blick auf die Apenninen. Hier lernte auch Tomba la Bomba, der ehemalige Skifahrer, das Skifahren. Nach den 37 km war dies ein schoener und entspannender Abend, der die Neugierde auf weitere italienische Unterkuenfte und Kueche weckte. Diese Adresse wollen wir uns auf jeden Fall einmal fuer einen spaeteren Urlaub merken.

25.08.2007 (hier klicken!)

Samstag, 25. August 2007

NAch dem Fruehstueck fuhr Hermann die Wanderer wieder nach Correggio, damit wir die Wanderung von dem gestrigen Endpunkt weiter fuehren konnten. Es ging weiter Richtung Sueden in der Ebene auf Neben strassen. Langsam wird das Wandern in der Ebene eintoenig und wir konnen immer besser verstehen, warum die Menschen hier in der Region dem Wandern nicht so sehr zugetan sind. Hier fahren die Leute Auto, oder auch schon mal Fahrrad, oder Mofa. Ansonsten gehen sie nur dann zu Fuss, wenn es anders nicht moeglich ist. Auch die mittaegliche Siesta haben wir kennen gelernt. Wir brauchen sie nicht einhalten, denn das Wetter spielt auch heute mit. Wir hatten fuer diesen Teil der Wanderung mit Tagestemperaturen von ca. 35 Grad und mehr gerechnet und nehmen die bis zu 26 Grad bei bedecktem Himmel gerne an. Auch wenn die Luft hier viel mehr Feuchtigkeit hat. Die Landschaft zeigt sich auch heute so, wie in den letzten Tagen und die Ortschaften zeigen ihr typischen italienisches Bild, wie wir es alle aus so vielen Filmen kennen. Dabei sind auch nicht alle Gebaude in einem top Zustand und so manches Dach ist nicht nur undicht, sondern schon teilweise eingebrochen. Dann sehen wir auch wieder Ortsteile, in denen sich eine suedlaendische Villa schoener zeigt als die andere. Es ging durch San Martino, dann unter der Autobahn hindurch nach Rubiera. An der Marienkirche war eine schoene Sitzgruppe, die wir zur Mittagsrast nutzten. Wir konnten schon am Horizont die ersten Erhebungen erkennen, die uns auf das Ende der Po-Ebene und den Beginn der Appeninnen hinwiesen. Dann ging auch schon weiter nach Fiorano bis nach Maranello. Die letzten Kilometer zogen sich lange und schwer dahin. Dann es waren ja die letzten der heutigen 36 km, die wir bei 26 Grad und leicht bedecktem Himmel und immer wieder Sonnenschein zuruecklegten. Es ist aber zu bedenken, dass die Luftfeuchtigkeit hier hoeher ist und das macht das Laufen nicht unbedingt leichter. Wir waren auch dankbar dafuer, dass wir nicht die Sommerhitzte mit mehr als 35 Grad ertragen mussten. Dies stimmte schnell wieder freundlicher. Durch ein grosses Industriegebiet fanden wir unser Hotel. Wir gingen dabei an der wohl bekanntesten Autofirma der Welt vorbei: in Maranella werden die Ferrari hergestellt und so sind auch die Geschaefte auf Ferrari und die Formula 1 eingestellt. Und wir stellen uns nicht nur darauf ein, sondern auch auf die leichte Stimmung von Italien, das ars vivendi. Im Fahrstuhl unterhielt sogar Pavarotti waehrend der Fahrt. Es scheint so zu sein, dass auch der Regen fuer uns vorbei ist und wenn wir in die Berge kommen, wir mit warmen temperaturen und herrlichen Aussichten rechnen duerfen. Es sind nur noch sieben Tage bis au unserer Ankuft in Volterra und fuer Dienstag haben sich uns Gaeste angekuendigt. Den Abend geniessen wir nun in der Ferraristadt, die auch Michael Schuhmacher als mehrfacher Weltmeister sicher gut kennt.

24.08.2007 (hier klicken!)

Freitag, 24. August 2007

Die Nacht in Borgoforte war unruhig, da es in dem Lokal unter unserem Zimmern einmal etwas lauter zuging und in der eine oder andere LKW ziemlich laut war. Trotzdem ueberstanden wir die Nacht gut und auch das Fruehstueck war etwas einfacher geraten. Doch der Morgen war mit 18 Grad warm und neblig. Um 08.00 Uhr ging es los. Zuerst ueber die lange Bruecke ueber den Po. Der Fluss ist ja dafuer bekannt, dass er seit Jahrzehnten zur Abfall- und Muellentsorgung dient. So zeigte er sich uns auch heute, wenig ansehnlich und mit einem eher unangenehmen Geruch. Sonst war die Reggio Emilia, durch die wir gehen, eben wie Ostfriesland, oder auch Brandenburg oder Mecklenburg. Das ist einerseits gut zu laufen, aber andererseits fehlen uns die Ueber- und Aussichten, die doch viele Abwechslungen bringen. Hier ist eben eine Industrieregion und fuer Urlaub und Wandern wenig eingerichtet. So verlief unser Weg auf Strassen. wir suchten natuerlich die wenig befahrenen Nebenstrassen, aber leider war das nicht immer moeglich. Links und Rechts vom Weg gab es viele Felder auf denen Mais, Obst und auch Wein angebaut wurden. Bei den Ortschaften haben wir immer wieder mal leichte Schwierigkeiten, wo genau eine Stadt beginnt oder endet. Dies liegt vielleicht mit daran, dass manche Region so wie eben auch Orte benannt werden. Sicher werden unsere Freunde aus Volterra genaue Auskunft geben. Wir gingen an Gonzaga vorbei nach Reggiolo und dann bis nach Fabbrico. Dort aenderten wir nach einer kurzen Besprechung unseren restlichen Weg. Wir entschlossen uns, nicht zum Hotel zu laufen, sondern uns vom Auto abholen zu lassen und Morgen an dieser Stelle wieder unsere Wanderung aufzunehmen. Die Gruende dafuer sind, dass wir oestlich der Autobahn durch Modena und vermehrt auf Hauptstrassen gehen muessen, waehrend wir westlich der Autobahn vorwiegend Nebenstrassen nutzen koennen. So fuehrte uns der Weg nach Correggio, ca. 28 km von Reggio Emilia, der Marktredwitzer Partnerstadt, vorbei. Bei der Unterkunft erlebten wir wieder Ueberraschungen: Fossoli war gedacht, doch das Hotel war tatsaechlich in Carpi, ca. 6 km entfernt. Mit dem Auto kein Problem. Das Hotel war eingezaeunt und das Tor oeffnete sich nur per Fernbedienung. Der Vermieter war sehr freundlich, aber auch sehr darauf bedacht, dass alles sauber und in Ordnung ist. Auch wollte er das Geld im Voraus haben. Das verwunderte uns doch ein bisschen. Als wir die Zimmer bezogen hatten, servierte er zwei Flaschen seines eigenen Rotweins als Begruessungstrank. Auch sein Deutscher Schaeferhund zeigte sich von seiner besten Seite: er legte “seinen” Ball auf den Boden, ging dann ein paar Schritte zurueck und wartete darauf, dass jemand mit dem Fuss den Ball spielte. Der Hund holte sich den Ball mit superschnellen Reaktionen und Reflexen auch aus der Luft. Ein echter Fussballfan und super Torhund, denn es gelang fast nicht, den Ball weniger als einen Meter an ihm verbei zu kicken. Wir konnten nicht ausfindig machen, ob der Schaeferhund, auf einem Auge blind, Fan einer deutschen oder italienischen Mannschaft ist. Die Zimmer waren sehr gut und das Abendessen und Fruehtstueck durften wir uns selbst bereiten. Unsere frischgewaschene Waesche konnten wir in der Abendsonne des Po auf der Waeschleine des Wirtes trocknen. Er war zwar etwas pingelig, aber doch sehr aufmerksam und um unser Wohl bedacht. Der heutige Tag brachte uns mit 35 km ein weiteres Stueck nach Volterra und das bei warmen, aber auch trockenem Wetter.