Heute wartete wieder eine in mehrfacher Hinsicht bestehende Herausforderungen auf uns. Wir hatten uns für das Pitztal und nicht für das Ötztal entschieden und wollten sehen, wie weit wir im Pitztal kommen würden. Vorgesehen ist Plangeross, aber wir hielten uns die Option auf die Endstation Mittelberg offen. Das Pitztal ist einfach schöner und der Weg etwas kürzer. Schönes Wetter war angesagt, und der Tag empfing uns mit Nieselregen. Es ging zur Pitze hinab und dann gleich wieder hinauf von 780 m auf 918 m. Dann ging es nach Jerzens, doch zuerst auf 1.270 m hoch und auf 959 m in Jerzens wieder hinab. In der Zeit, die wir für Teilstrecken benötigen, haben wir uns zweimal verschätzt und waren jeweils ca. 45 Minuten daneben. Zuerst zu früh und dann verspätet an dem vorgesehenen Treffpunkt. Bis Jerzens fanden wir nicht gleich den gedachten Wanderweg und gingen auf den Straßen, die zum Glück sehr wenig befahren waren. Nach Jerzens fanden wir dann endlich den Weg, auf dem wir gehen wollten, auch wenn die Straße die kürzere Strecke aufwies. Auf dem kombiniertem Rad- und Wanderweg kamen wir dann gut voran. Wir liefen nun immer entlang der Pitze flussaufwärts Richtung Mittelberg. Die Wege waren abwechslungsreich, teils verschlungen an Felsabhängen vorbei und teils durch Wald und immer wieder mit wunderschönen Ausblicken in das Pitztal. Die Berge rückten immer mehr zusammen und verengten das Tal. Weil sie auch immer höher wurden, empfanden wir sie auch als immer mächtiger. Die Baumgrenze konnten wir gut erkennen und dass die Gipfel immer höher über diese Grenze hinauswuchsen. Die Pitze führte Hochwasser durch den vielen Regen der letzten Tage, dass laut rauschend, fast tosend an uns vorbei am uns vorbei floss und uns den ganzen Tag begleitete. Links und Rechts unseres Weges sahen wir viele Wasserfälle, die sich in die Pitze ergossen. Durch viele viehweiden und durch Weidezäune hindurch, vorbei an Rindern führte uns der Weg. Wir mussten schon aufpassen, nicht in eine der ?Tretminen? der Rinder zu treten und gingen schon mit Respekt an den Tieren vorbei. Uns trennte ja kein Zaun und nicht von den Tieren. Bei Jerzens waren es noch 959 Höhenmeter, in St. Leonhardt bereits 1.368 m und in Stillebach sogar schon 1.409. In Trenkwald 1.501 und Mittelberg lag auf 1.786 m. Am spätem Vormittag endete der Regen, der Himmel lockerte auf und teils schien sogar die Sonne bei mäßigen 20 Grad. Wieder ideales Wanderwetter nach dem Regen und so konnten die nassen Jacken wieder mal beim Wandern trocknen. Um 16.50 Uhr beschlossen wir in Plangeross, das Pitztal bis zum Ende nach Mittelberg zu durchwandern. Bei Tieflehn versäumten wir die Flußseite zu wechseln und kamen so wieder über Viehweiden auf einen wunderschönen Weg, der sehr große Ähnlichkeit mit dem Felsenlabyrinth auf der Luisenburg hatte. Wir stiegen über viele großen Wurzeln und Steine, leicht bergauf und dann wieder etwas bergab. Man konnte nur noch hintereinander gehen und der Weg zog sich romantisch verschlungen und teils abenteuerlich, aber auch anstrengend durch Wald und über Wiesen. Auf der anderen Flußseite war der ?normale? Radweg, ganz eben und langweilig. Wir erreichten um 17.50 Uhr nach 40 km unser Wunschziel Mittelberg. Auf der Rückfahrt nach Arzl zum Selber Haus konnten wir nochmals die Strecke sehen, die wir heute gewandert waren. Wir waren schon überrascht und beeindruckt, wie lange 40 km sind und was wir heute gleistet haben. Siegfried Wagenführer war am Telefon von unserer Leistung ebenfalls überrascht und gratulierte uns. Nach dem Essen und Freibier gingen wir bald schlafen. Heute haben wir bereits die 500 km Gesamtstrecke erreicht und sogar um 4 km überschritten.
Servus Franz!
Bitte versuch mal den Hans-Martin von der Bergwacht kontaktieren. Er will eine Teilstrecken mitlaufen, kann Euch aber nicht erreichen!
Berg Heil und weiterhin gutes Gelingen!
Andreas