In Biberwier ging es bei leichtem Nebel und warmen Temperaturen um 18 Grad los. Schnell klarte der Himmel auf und die Berge zeigten sich in ihrer vollen Schönheit. Auch heute ging es bergauf, doch diesmal bei Sonnenschein. Der Anstieg war moderat und bot immer wieder neue Ausblicke und Ansichten. Die Zugspitze begleitete uns mit ihrer Ansicht aus Österreich lange Zeit. Nach ca. 1,5 Stunden erreichten wir den Via Claudia Augusta, den Römerweg. Auf diesem Weg sollen die Römer vor rund 2.000 Jahren die Alpen aus Richtung Süden überquert haben. Eine historische Interessengruppe macht zur Zeit den Versuch, als römische Legionäre gekleidet und ausgerüstet, die Alpen genau auf diesem Weg zu überqueren. Leider verpassen wir diese Gruppe um ca. 4 Stunden und Zeit zu warten hatten wir leider nicht. Die Wege hier waren gut begehbar und meist sehr gut markiert. Allerdings mussten wir das Kartenmaterial wechseln. Von Österreich und Italien gibt es leider keine Umgebungskarten des Deutschen Geologischen Landesamtes, sondern ?nur? Wanderkarten von Verlagen. Diese Wanderkarten sind in der Zeichnung nicht so detailliert und genau gezeichnet und bieten manchmal etwas Ungenauigkeiten. Außerdem sind sie in der Aktualität und Qualität nicht so gut, wie die Umgebungskarten. Ein Bergsee wie aus dem Märchen wartete auf uns zur Mittagsrast, der Fernsteinsee. So fiel uns das Weitergehen schon fast schwer, doch die anschließenden Wege und das Wetter entschädigten uns etwas. Es waren an diesem Samstag einige Radfahrer und Fußgänger unterwegs und ein Gruß war hier schon Pflicht. Manche Radfahrer bedanken sich dafür, dass wir ihnen rechtzeitig den Weg freimachten. so kamen wir weiter in die Alpen hinein, ohne dass wir größere Höhenunterschiede bewältigen mussten. Bei Ims freuten wir uns, schon gegen 16.30 Uhr im Selber Haus der Sektion des Selb des Alpenvereins anzukommen. Das Hinweisschild nach Karrösten auf halben Weg dahin, schockierte uns, denn danach dauerte dieser Weg 1 Stunde. Wir brauchten auf einem schönen, schattigen Wanderweg ca. 45 Minuten nach Karrösten, aber die Stimmung war sichtlich getrübt. Dann hieß es nach dem Aufstieg auf 987 m auf 780 m zum Inn herab zusteigen, um ihn auf einer Brücke zu überqueren. Dass wir dabei auf dem Jakobsweg wanderten, konnten uns nur wenig entschädigen. Denn die Füße schmerzten schon deutlich. Vom Inn ging es dann wieder auf 950 m Höhe, um zu unserem Quartier zu kommen. Gegen 18.00 Uhr erreichten wir das Selber Haus nach 35 km und gönnten uns noch einen schönen Sonntagabend bei gutem Wetter. Nach dem Abendessen war allerdings bald Ruhe im Haus eingekehrt.