In Matarello hatten wir mitten am Berg eine abgelegenes Hotel und nach dem wir bei schoenem Wetter angekommen waren, zog in der Nacht der Himmel zu und Nachts gab es ein Gewitter. Am Morgen war der Regen zu Ende und wir hofften auf einen trockenen Tag. Es war bewoelkt und ca. 15 Grad. Der Wirt sprach gut Deutsch und gab uns noch ein paar Hinweise, wie wir am guenstigsten auf den Weg kamen und wie die Strecke nach Torbole am Gardesee beschaffen ist. Er war anfangs etwas zurueckhaltend und distanziert, aber das aenderte sich schnell und er war dann auch um unser Wohl bemueht. So gingen wir auf die 36 km Lange Strecke nach Torbole entlag der Etsch. Auf beiden Seiten des Flusses waren auf dem Damm Wege angelegt. Einer davon als Radweg, der auch schon mal die Flussseiten wechselte. Diesem wollten wir folgen und gingen dem Fluss entlang. War schon am Vortag dieser Radweg ueber mehrere Kilometer gerade, so fanden wir ihn auch heute wieder so vor; ca. drei km geradeaus, so dass wir das Ende des Weges kaum sehen konnten. Da das Etschtal ziemlich eng ist, sind auch die Eisenbahn, alle Orte und auch die Autobahn in diesem Tal. Es blieb uns nichts uebrig, als einige Kilometer direkt neben der Autobahn im Abstand von bis zu 15 m zu gehen. So bekamen wir auch die volle Lautstaerke der vorbei fahrenden KFZ mit. Hans schaetze, dass der Gerauschpegel wohl bei rund 100 dezibel lag. Durch diesen Laerm war natuerlich das Befinden eingeschraenkt. Dazu kam dann auch, dass es noch zu regnen begann. Zuerst leicht, doch dann immer staerker. Die Regenkleidung half in der ersten Zeit trocken zu bleiben, doch bei unserem ersten Treffen mit dem Auto war es zusaetzlich windig, so dass wir nur wenige Minuten hielten, kurz etwas tranken und assen und dann auch gleich weiter gingen, damit wir nicht auskuehlten. Nachdem wir 45 Minuten weiter waren, hatte der Regen geendet und an dem Radweg war einer der vielen Rastplaetze. Auf diesem liessen wir uns dann nieder und holten unsere Pause nach. Dann ging es nach Rivoletto und an einer unuebersichtlichen Stelle, als wir gerade begannen unseren Weg zu suchen, hielt ein Polizeiauto an. Die beiden Polizisten fragten uns, was wir wollen und wohin wir wollen. Sie sprachen wenig Deutsch und wir fast kein italienisch. Trotzdem gelang es uns, ihnen unser Vorhaben zu erklaeren. Sie erklaerten uns den Weg und wiesen uns darauf hin, dass es noch 15 km nach Torbole sind und fragten kritisch nach, ob wir diese Strecke tatsaechlich gehen wollen. Dies bejahten wir und dankten fuer die Hilfe. In Rivoletto mussten wir den Radweg verlassen und auf die Strasse ausweichen. Auf unserer Karte war kein Radweg von Rivolett nach Torbole. Wir stellten uns darauf ein, 15 km auf der Strasse neben dem Verkehr zu marschieren. Erfreut stellten wir dann fest, dass es inzwischen doch einen Radweg bis nach Torbole gab und nahmen diesen Dankbar an, da wir zumindest von direktem Verkehr weg waren. Miso erlebten wir als typische italienische Stadt und nach der Ebene des Etschtales wurde es wieder etwas huegelig. Dies bereitete uns allerdings keine Schwierigkeiten. Wir kamen von Norden her nach Torbole uns sahen den Gardasee auch von dort das erstemal, als wir schon fast direkt daran waren. Wir mussten aber noch von ca. 250 Hoehenmeter auf 40 Hoehenmeter am See absteigen, eine lange gerade Strasse, die uns direkt an den Gardasee fuehrte. Wir fanden den Weg durch die Hotelstadt zu unserer Villa Mimosa schnell und bezogen diese. Das Abendessen nahmen wir in einer Pizzeria ein, in der der touristische Einschlag unverkennbar war. Noch in der Nacht war uns wieder ein Gewitter mit kraeftigem Regen beschert, der uns auf einen trockenen Tag hoffen lies.