In der letzten Nacht hat es stark geregnet und ein Gewitter gegeben. In
einem Tal umringt von hohen Bergen ist es ein ganz anderes Erlebnis, als im
Mittelgebirge oder im Flachland. Nach dem Frühstück fuhren wir nach Meran,
um unsere Wanderung fortzusetzen. Es waren angenehme 16 Grad und es war
trocken. Lediglich im südwesten hingen über den Bergen dunkle und
wasserschwere Wolken. Der Wetterbericht hatte ein Hochdrickgebiet angesagt,
dass von Spanien nach Noritalien ziehen soll. So starteten wir um 08.10 Uhr
unsere Wanderung bei gutem Wetter und mit Verstärkung, den Hans-Martin
Bäcker war gekommen, um uns heute zu begleiten. Wir gingen zuerst durch die
Altstadt von Meran und schwenkten dann Richtung südeost ein. Als wir uns
dann langsam dem Stadtrand näherten, hörten wir es bereits über uns donnern
und sahen schon mal den einen oder anderen Blitz aufleuchten. Doch dann
begann der Regen. Zuerst noch leicht, aber dann immer stärker werdend. Als
es richtig zu schütten begann, suchten wir in einer nahen Fabrikhalle
Schutz. Wir hatten uns alle auf trockenes Wetter eingestellt und ich sogar
meine Regenjacke nicht eingepackt. So wurde ich schnell ziemlich nass. Als
der Regen nachlies, gingen wir weiter. Doch es dauerte nicht lange und das
nächste Gewitter zog heran und als der nächste kräftige Regenguß kam, waren
wir gerade in einem Apfelgarten. Es half nicht und wir gingen weiter. Die
Schuhe von allen waren inzwischen nass und je nach Kleidung auch das eine
oder andere Hemd bzw. die Hosen. Diese Regenschauer überstanden wir, den
nächsten konnten wir wieder im Trockenem, einer Überdachung abwarten. So
ging es den ganzen Vormittag. Ein Gewitter löste das andere ab und immer
dann, wenn wir dachten, der Regen hört auf, kam der nächste Regenguß, der
die vorhergehenden übertreffen wollte. Wir hatten es aufgegeben, halbewegs
im Trockenen gehen zu können und schritten nun auch durch den heftigsten
Regen. In Gorgonza trafen wir Herman und ich zog trockene Kleidung an und
natürlich auch meine Regenjacke. Die nassen Sachen konnte ich auswinden.
Nach der Mittagspause mit heissem Tee und Rum ging es in einer kurzen
Regenpause weiter. Doch der Regen begleitete uns in unterschiedlicher
Intensität bis zum Nachmittag. Erst gegen 15.00 Uhr hörte er endgültig auf
und die Sonne half unsere Sachen wieder etwas zu trocknen. Die Gespräche
heute waren viel dürftiger, die Stimmung lange nicht so humorvoll und wir
waren letztendlich bestrebt, unseren Gasthof in Girlan, in Eppan zu
erreichen. Ein kurzer Besuch in der Kirche in St. Pauls zeigte uns einen
wunderschönen Hochaltar, bevor wir um 17.00 Uhr unser Ziel erreichten. Wir
wollten die heutige Strecke von rund 25 km bis 16.00 Uhr bewältigen, aber
durch den heftigen Regen, der in Meran viele Überschwemmungen verursachte,
hielt uns doch über eine Stunde auf. Den Abend konnten wir dann im Trockenen
Garten bei gutem Essen verbringen. Nachdem Hans-Martin uns im Laufe des
Tages wieder verlies, da er seinen Urlaub mit seiner Frau weiter führen
wollten, bekamen wir Abends nochmals Besuch. Manfreds Gattin und Tochter
statten uns beim Abendessen einen Besuch ab und brachten viele Grüße aus
Wunsiedel, besonders vom Ersten Bürgermeister Beck.