Das Frühstück begann heute bereits um 15 min früher, da wir ja um 07.30 Uhr starten wollten. Wie in den drei Nächten zuvor, hat es auch diese Nacht nur geregnet. So fuhren wir im Regen zum Ausgangsort unserer heutigen Wanderung nach Attenkam. Um 08.20 Uhr gingen wir im Regen los. Wir stellten uns nach den Wetterberichten darauf ein, den ganzen Tag im Regen zu laufen. Die Strecke war heute ziemlich diffiziel. Denn wir konnten von den vielen Rad- und Wanderwegen immer nur einzelne kleine Teilstrecken nutzen und mussten immer wieder auf Verbindungsstraßen, Feld- und Waldwegen gehen, um unsere Richtung Südost beizubehalten und nicht große Umwege gehen zu müssen. Papierkarten werden im Regen sehr schnell nass und dann lösen sie sich auf und sind unbrauchbar. Gerade an diesem Tag konnten und durften wir uns das nicht leisten. Ich konnte also nicht wie gewohnt im Gehen die weitere Strecke und Abzweigungen studieren, sondern musste mir immer wieder einen möglichst trockenen Platz suchen. Das
ist aufwändiger und birgt die Gefahr, an Kreuzungen und Gabelungen die Karte nicht genau zu studieren, sondern mehr nach Gefühl zu gehen und einen falschen Weg einzuschlagen. Dies heisst großer Zeitverlust und zusätzliche Kilometer, die sich am Nachmittag doppelt rächen. Wir kamen dennoch gut voran, fanden auch bald den Starnberger See und nach ca. 1,5 Stunden wurde der Regen weniger und es hörte sogar auf. Als wir in St. Heinrich zur ersten Rast ankamen, war der Himmel zwar noch stark bewölkt, die Luft kühl, aber es war trocken und wir konnten sogar unsere Regenjacken ablegen. Dann ging es aber auch schon kreuz und quer über das inzwischen hügelige Voralpenland südlich vom Starnberger See. Ein leichter Wind half beim Trocken der Kleidung und die Orientierung war auch wieder normal, denn ich konnte die Karte wieder so verwenden, wie und wann ich sie brauchte. Die Treffpunkte mit Hermann funktionierte genauso, wie die weitere Verpflegung. Heute achteten wir auch wieder genau darauf, al
le 1,5 Stunden eine kurze Rast mit Trinken und evtl. einer kleine Mahlzeit. So blieben wir auch bei guter Laune und fanden wieder mehr Freude am Wandern. Jemand hatte in seinem Vorgarten eine Freiluftmodelleisenbahn gebaut und Gutram als ehemaliger Eisenbahner war natürlich fasziniert. Der Himmel wurde heller und waren am Starnberger See noch einzelne kleine blaue Flecken am Himmel zu sehen, so schien auch die Sonne schon mal kurz durch die Wolken hindurch. Das Gelände war nun hügelig, und damit viel reizvoller und abwechslungsreicher. Am Horizont konnten wir schon mal ein paar Berge zwischen den Wolken erkennen. Am Ostersee und Fohnsee vorbei gingen wir nach Steinbach zur nächsten Rast. Es war ein landwirtschaftliches Anwesen und die Eigentümer stellten uns eine Bank für die Rast zur Verfügung. Wir erfuhren, dass in der letzten Nacht ein Angusrind sich schwer verletzt hatte und nun notgeschlachtet werden musste. Wir sahen zwei weitere starke Stiere, zwei Pferde, mehrere Hühner und ei
n Kuh mit Kälber. Als wir weiter gingen sahen wir, dass hinter dem Wohnhaus ein weiteres Haus mit Lüftlmalerei und kleinen Turm, also ein echtes kleines Schloß war. Dann wurde es nochmals spanndend, denn die nächsten acht bis zehn Kilometer suchten wir uns zwar aus der Karte heraus, aber sie führtenquer durch das Land und Waldweg, Straße und Feldweg wechselten sich schnell ab. Da war es sehr wichtig, den Überblick und die Richtung nicht zu verlieren. Auch diese Aufgabe bewältigten wir ohne Probleme. Für die nachmittagsrast hat Hermann uns wieder einen schönen Platz mit Blick über den Riegsee nach Murnau und zu den Alpen ausgesucht. Und dann ging es sozusagen auf das Ende zu, denn wir hatten schließlich noch acht Kilometer zurück zu legen. Diese fielen uns heute viel leichter, als gestern und als wir dann den Staffelsee zu sehen bekamen, stieg die Stimmung auch schnell noch ein Stück an. In Seehausen angelangt, konnte Guntram es sich nicht mehr verbeissen, die letzten Meter zum Gasthof
zu joggen, um erster zu sein. Er schaffte es auch mit etwas Vorsprung vor Manfred. Nach dem meine Joggingschuhe ihren Diest getan hatte und ich in den letzten Tagen immer mehr spürte, dass die Sohle durchgetreten war, machte ich mich auf den Weg nach Murnau, um mich mit neuen Schuhen zu versorgen. Ich fand auch einen Sportshop und schnell waren die richtigen Schuhe gewählt. Mit dem Verkäufer kam ich auch ins Gespräch und er war von unserer Wanderung sehr begeistert, so dass er spontan jedem von uns 2 Paar Wandersocken sponsorte. Dafür sagen wir natürlich herzlichen Dank. Der Abend verlief wieder viel entspannter und nach dem die täglichen Angelegenheit besprochen waren, wie Strecke, Wünsche, Anregungen und sonstiges, zogen wir uns auch bald wieder auf die Zimmer zurück.
Ich finde es Klasse,dass ich jetzt “mitwandern” kann und hoffe,dass Ihr jetzt bald Glück mit dem Wetter habt. Am Ostersee war ich dereinst in der Reha-Klinik nach meinem Bypass.
Bin sehr gespannt wie Euer Weiterweg verläuft, habe nämlich ein Buch vor mir liegen “Pilgern nach Rom”
Viel Glück!
Hallo liebe Wandersleute,
es ist sehr schön zu erfahren wie es Euch geht und wo Ihr gerade seid.
Ich habe gerade die gesamten Tagesberichte gelesen und werde auch die nächsten Tage mit Spannung abwarten was als nächstes kommen wird.
Viel Gesundheit, Kraft, schönes Wetter
wünscht Roman Krassa
Hallo,
mit Interesse habe ich den Wanderweg verfolgt, da unsere ehemaligen Nachbarn (Fam. Steiner) dabei sond. Leider stockt die Berichterstattung seit dem 09.08. Ich hoffe, es sind nur technische Probleme. Wünsche allen Wanderern viel Kraft zum Erreichen des Ziels und hoffe, die Berichterstattung geht weiter.
Viele Grüße aus Berlin sendet Sybille Brunn