43. Tag – 01. Juni 2002

Heute ist unser vorletzter Wandertag und im Laufe des Tages werden uns Wanderfreunde aus Mende und Umgebung treffen und mit uns wandern. Es will noch gar nicht so richtig in den Kopf hinein, dass unsere Wanderung bald zu Ende sein wird. Aber diese Gedanken werden im Laufe des Tages durch andere Ereignisse verdrängt. Wir haben für uns heute ca. 25 km vorgenommen.

In Langogne wurden wir bereits weit vor 06.00 Uhr mehrmals wach. Die Decken waren sehr dünn und die Kälte der Nacht kroch uns in die Glieder. Der Treffpunkt um 10.00 Uhr lag etwa 12 km entfernt und wir wollten auf keinen Fall zu Spät kommen. Also begannen wir unseren Tag um 06.50 Uhr bei 5 ° C und Sonnenschein. Es dauerte schon einige Minuten, bis wir uns richtig warm gelaufen hatten. Der von uns ausgesuchte Weg war zweimal mit Stacheldraht versperrt und endete in einer Wiese. Also nahmen wir als Alternative wieder einmal die Straße. Im nächstem Dorf begrüßten uns zwei Hunde, ein schwarzer Neufundländer und ein Collie, dessen linkes Hinterbein in der Luft hing. Diese beiden begleiteten uns einfach so. Der Collie blieb bald zurück, aber der Neufundländer erwies sich als anhänglich und wich den ganzen Tag nicht mehr von unserer Seite. Gerade so, als wäre er von Anfang an bei uns dabei gewesen und würde zu uns gehören. Er war gut erzogen, bellte nicht, nutzte jede Gelegenheit zur Ruhe und war auf keinen Fall aufdringlich oder lästig, außer das er ständig in unserer Gruppe mitlief. Wir gingen als mit diesem Schutz von 900 m aus und stiegen auf über 1.000 m Höhe an. Die Vegetation war im Vergleich zu den letzten Tagen deutlich zurück geblieben und manche Triebe und Knospen waren erst dabei, sich richtig zu entfalten. Auf der Straße kamen wir gut voran und waren ca. 25 Min vor der Zeit am Treffpunkt und wurden von Alain und zwei weiteren Wanderführern bereits empfangen. Katja und Helmut wollten mit wandern und es dauerte einige Minuten, bis die beiden nach dem Gepäcktransport bei uns eintrafen. Dann ging es los und wir stiegen immer weiter auf und sahen, dass die Bäume schließlich grüne Blätter hatten, aber das ganze Land umher noch braun war und die ersten Blätter sich erst entfaltet hatten. Dann hatten wir unseren absoluten Höhepunkt erreicht und standen auf dem Berg bei 1.503 m Höhe. So hoch waren wir bei unserer gesamten Wanderung noch nicht. Es hieß dann, von nun an geht?s bergab. Zwei steile Abstieg brachten uns schnell wieder in tiefere Regionen, in die Lozere. Sie liegt auch auf einer Hochebene und der Untergrund ist zum Teil Kalk und zum Teil Granit, der uns an unsere Heimat erinnerte. Durch den kalkhaltigen Boden bildet sich wenig bis kein Grundwasser und deshalb ist diese Region sehr trocken. Das sehen wir auch an den kargen Bodenbewuchs. Gegen 16.45 Uhr erreichen wir unser Ziel in Laubert. Dies liegt wieder auf ca. 950 M Höhe. Nach der Erfrischung und Verabschiedung unserer Wanderführer erwartete uns der noch inoffizielle Besuch unseres neuen weiteren Bürgermeisters Rudi Schricker mit seiner Gattin. Nachdem die Neuigkeiten in Punkto Wanderung, Wunsiedel, Schwarzenberg und Fußball ausgetauscht waren, beschlossen wir den Abend mit einem gemeinsamen Abendessen, an dem auch Alain Lassere mit seiner Gattin teilnahm. Der Neufundländer blieb auch weiterhin bei uns als Gast und harrte beständig vor der Türe aus.

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