44. Tag – 02. Juni 2002

Heute ist unser letzter Tag und er sollte recht turbulent werden. Hatte sich schon in den letzten Tagen das Ende unserer Wanderung abgezeichnet, so wird es heute endgültig eingeläutet. Die Gedanken gehen schon voraus, was uns in Mende erwartet und wann und wie die Rückfahrt sein wird. Die Tage nach der Rückkehr treten immer deutlicher in den Vordergrund und es wird nicht mehr lange dauern, dann ist auch unsere 6 Wochen lange Wanderung Geschichte. Doch zuvor sind noch einige Kilometer und Ereignisse zurück zu legen.

Pünktlich um 07.30 Uhr begannen wir unser Frühstück. Um 08.00 Uhr soll unsere heutige Wanderung beginnen und es finden sich dazu neben unseren beiden Wanderführern auch noch weitere 6 Wanderfreunde ein, die uns den heutigen Tag begleiten wollen. Es ist dann 08.10 Uhr als die Wanderung bei strahlend blauem Himmel und ca. 14 ° C beginnt. Die kurze Verzögerung war durch Fotografieren bedingt. Unser Weg führte uns auf dem Höhenzug entlang und wir konnten wieder bei bestem Wetter eine zwar sehr karge, aber wunderschöne Landschaft bewundern. Wenige Minuten nach der ersten Rast kam ein langer, steiler Abstieg und im Talgrund begrüßten uns nicht nur 10 weitere Wanderfreunde, sondern auch der Präsident der Vereinigung der Wanderclubs der Lozére. Nach dem Abstieg folgt logischerweise der nächste Aufstieg. Die Höhenunterschiede betrugen ca. 200 m. Nach dem Aufstieg stießen ca. 30 weitere Wanderfreunde zu uns. Unser Wanderführer Michel erklärte, dass er der erste Mann ist, dann kommen die Wanderer aus Wunsiedel und Schwarzenberg und anschließend das ganze Groß der Wanderfreunde aus Frankreich. Gesagt getan. Nur die Franzosen hatten etwa die halbe Geschwindigkeit, die wir in den letzten Wochen gingen. Wir mussten mit unserem Tempo gewaltig auf die Bremse treten. Und das bei stechender Sonne und Temperaturen von ca. 25 – 28 ° C und teils bergauf. Zur Mittagesrast kamen weitere Wanderer und unsere Gruppe vergrößerte sich auf rund 90 Personen. Mit einer solchen Teilnahme hatten wir auf keinen Fall gerechnet. Die Mittagsrast war auf einer Wiese bei Selbstverpflegung und mit 1 Stunde und 20 Minuten sehr großzügig bemessen. Doch bei Windstille und zunehmender Bewölkung stiegen wir wieder einmal bergauf, damit wir pünktlich um 16.00 Uhr am Flugplatz eintreffen. Gesagt, getan, wir wurden öfter gebremst und wir schafften es auch um 10 Minuten nach 16.00 Uhr auf das Flugplatzgelände zu wandern. Wir sahen das Fernsehteam, dass unsere gesamte Gruppe filmte. Auch unsere ersten Kommentare zu unserer Wanderung und der Inhalt unserer Rucksäcke wurden auf Zelluloid gebannt. Am Flughafen winkten uns zwei Wunsiedler, Prell und Keltsch, die heute extra wegen uns nach Mende geflogen sind zu. Die Begrüßung war sehr herzlich. Dann ging es weiter nach Mende. Noch 3 Km zeigte der Wegweiser. Unser Weg führte nun wieder einmal steil bergab und Guntram und ich leisteten Hilfestellung beim Abstieg über eine riskante Stelle. Und endlich konnten wir die Stadt Mende sehen. Wir gingen direkt auf sie zu und bekamen auch gleich eine kleine Stadtführung, wieder mit Fototerminen unterbrochen. Schließlich erreichten wir unser Ziel, das Sportzentrum. Hier warteten schon die 2. Bürgermeisterin der Stadt Mende, der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Wunsiedel Rudolf Schricker mit Gattin, Der Präsident der Wanderclubs der Lozére, und viele Wanderfreunde aus Frankreich und auch aus Deutschland. Es wurden verschiedene Ansprachen gehalten, unsere Wanderung gewürdigt und unsere Leistung hoch eingeschätzt und bewundert. Dann hatten wir kurz Gelegenheit zur Dusche und danach war zum gemeinsamen Abendessen eingeladen. Zur Kurzweil führte eine Volkstanzgruppe zur Volksmusik verschiedene heimische Tänze auf. Es gab noch einige Gespräche und neue Bekanntschaften und Freundschaften wurden geschlossen, bis sich auch dieser Tag seinem Ende neigte und die Gesellschaft sich langsam aber beständig auflöste und auch wir uns in unsere, diesmal unterschiedlichen Unterkünfte zurückzogen. So fand diese wunderschöne Wanderung einen sehr schönen und guten Empfang und Abschluss. Wir werden uns morgen noch in der Lozére umsehen und dann irgendwann die Heimreise antreten. Erst wenn wir alle wohlbehalten wieder zu Hause eingetroffen sind, dann wird auch diese Wanderung ihr Ende gefunden haben.

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