2. Tag – 21. April 2002

Heute war die Strecke zwar mit 33 km erheblich kürzer, aber es war trotzdem die 2. große Bewährungsprobe und Herausforderung. Denn es galt eine Strecke ohne Wanderweg in unserer Richtung zurück zu legen und die ersten 29 km fast ausschließlich auf Teer, Beton oder Stein zu wandern

Der Wecker war auf 06.45 gestellt, klingelte aber nicht, weil ich ihn nicht eingeschaltet hatte. Um 7.00 Uhr wurde ich munter und war dann aber schnell aus dem Bett und habe die anderen geweckt, damit wir wie geplant um 08.00 Uhr starten konnten. Wir hatten uns geeinigt, dass Max Bayer die heutige Wanderung führt, weil er am Abend wieder nach Hause fahren musste. Bei blauem Himmel und Sonnenschein wurden wir von den Wirten freundlich auf den Weg geschickt. In Wunsiedel waren die Knospen und Blüten noch geschlossen und bildeten sich erst. Hier aber waren die ersten Sträucher und Büsche bereits am Aufgehen und wir konnten schon am Morgen die ersten zaghaften Blüten sehen. Auch die Landschaft wechselte, es wurde leicht hügelig und bei Sonnenschein wurde es auch deutlich wärmer, bis etwa 15 °C. Unterwegs sahen wir nun Sandsteinhäuser und offenere Ortschaften. Da kaum Markierungen vorhanden waren, mussten wir unseren Weg immer wieder an Hand der Karte suchen. Mit guter Laune kamen wir zügig vorwärts. Wir spürten aber sehr bald unsere Füße auf dem hartem Untergrund. Wir wurden auch ruhiger und die Gespräche wurden weniger. Immer öfter und länger waren die Gesprächspausen. Hermann erwies sich erneut als ausgezeichneter Ermittler und fand die günstigsten und schönsten Rastplätze. Mal an einem Ortsrand mit herrlicher Aussicht und dann an einem Bachlauf in einer Obstwiese. Die Höhenunterschiede, die wir bewältigten, waren kaum noch nennenswert. Wir gingen durch Creusen mit seinem historischem Stadtkern und dem Krügemuseum. Das nächste Ziel war die Rotmainquelle, die wir allerdings rechts liegen ließen, weil am Nachmittag doch die Schritte schwer wurden und wir schon langsam jeden Schritt zuviel vermeiden wollten. Der harte Untergrund forderte seinen Tribut. Wir unterquerten die A 9 und hielten vor Trockau unsere letzte Rast. Auch hier fand Hermann einen fast idealen Rastplatz neben der Autobahn und wir hörten den Verkehr fast nicht. Diese letzte Rast vor Trockau dauerte schon länger und das Gesprächsthema war nun doch, ob und wer wie viele Blasen an den Füssen hat. Als wir uns wieder auf das letzte Stück nach Trockau machten, begann jeder mit einem etwas seltsamen Gang, der aber von Schritt zu Schritt wieder besser wurde. Die letzten 3 km ging es nun doch durch einen Wald auf weichem Waldboden, den unsere Füße dankbar annahmen. In Trockau fanden wir schnell den Gasthof Löffler, unser Quartier. Obwohl wir heute “nur” 33 km wanderten, waren wir doch mehr gefordert und erschöpft, als an dem Tag zuvor.

Nach einer kurzen Ruhepause verabschiedeten wir Max, ruhten und erholten uns. 2 Wanderfreunde behandelten ihre Füße und Blasen und dann gingen wir zum gemütlichem Teil des Abends über. Bei unserer Abendbesprechung haben wir beschlossen, Guntram als Wanderführerlehrling die morgige Tour führen zu lassen. Wir sind neugierig, wie er es meistern wird. Danach hatten wir noch interessante Gespräche mit dem Wirt und seinem Vater. So erfuhren wir noch einige Anecktoden aus der Geschichte von Trockau und dem Baron Groß von Trockau, bevor wir uns etwas zeitiger zur Nachtruhe begaben.

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