1. Tag – 20. April 2002

Der Prolog beginnt auch mit der ersten Bewährungsprobe. Es gilt die 48 km lange Strecke zu bewältigen und da sind Kraft, Kondition und Ausdauer gefordert.

Am Samstag, den 20.04.2002, fanden sich bei 5°C und leichtem Nieselregen ca. 35 Personen auf dem Wunsiedler Marktplatz ein. Anlass war der Start der Wanderung von Wunsiedel nach Mende, der auch vom Fernsehen der Deutschen Welle im Bild festgehalten wurde. Der 1.Bgm Rothe wünschte den Wanderern Florian Bayer, Guntram Bellmann und Franz Mutz viel Glück, Gesundheit und ein gutes Gelingen der Wanderung. Er gab uns einen Brief für den Bürgermeister der Stadt Mende mit. Der 1. Vorstand des FGV Bad Alexandersbad, Ullrich Lempart überbrachte in Vertretung des Hauptvorsitzenden Dr. Reinel die Grüße des FGV mit einem Gedicht. Der zukünftige 1. Bgm. der Stadt Wunsiedel, Karl Willi Beck, schloss sich den Grüßen an und überreichte eine klein Wegzehrung. Auch der Vorstand des TV Wunsiedel wünschte gutes Gelingen und überreichte ebenfalls eine Wegzehrung. Mutz blicke kurz auf die Wanderung nach Schwarzenberg vor 2 Jahren zurück und bemerkte, dass sie damals einen 4 tägigen Spaziergang über 140 km machten und jetzt endlich richtig Wandern gehen können. Mit den Worten, Mende wir kommen!, gab ich das Startkommando zu der 44 tägigen Wanderung nach Mende, die ca. 1.270 km umfasst.

Wir wurden am Anfang von Max Bayer, Klaus Kampka und Arno Medick begleitet. Schnell und bestens gelaunt, gingen wir von 535 m zur Luisenburg hinauf. Am Festspielgelände und am Eingang zum Felsenlabyrith empfing uns das Kamerateam und machte weitere Fernsehaufnahmen. Dann führte uns der Weg durch das wild romantische Labyrinth hinauf zum Burgstein, 879 m, und Kösseine, 939 m. Da die Wirtin gerade öffnete, entschlossen sich Klaus und Arno bei dem Nieselregen im Kösseinehaus einen Frühschoppen zu Halten. Für uns ging die Wanderung weiter mit dem Abstieg zum Wurmlohpass auf 652 m, wo wir erneut das Fernsehteam treffen sollten. Statt um 10 Uhr waren wir bereits um 9.40 Uhr am Pass. Das Team unterbrach die Kaffeepause und war schnell am Pass, machte ca. 50 Minuten lang weitere Aufnahmen und verabschiedete sich herzlich mit den besten Wünschen für unsere Wanderung. Wir machten am Silberhaus unseren nächsten Halt, dann ging es weiter bei wechselnd starkem Nieselregen über die Platte zum Seehaus, 953 m. Die Wirtsleute empfingen uns herzlich und bewirteten uns vorzüglich. Bei leichtem Regen und sehr guter Stimmung führte uns der Weg auf einer weiteren Königsstrecke des Fichtelgebirges zum Schneeberg . Er machte seinem Namen Ehre, weil noch Schneereste auf dem Weg lagen und der Regen in leichtem Schneegraupel wechselte. Auf 1.053 m Höhe angekommen, stiegen wir auf das Backöfele, dem höchstem Punkt Franken bis in den Schwarzwald und Bay. Wald. Von nun an ging es bergab. Am 1.000 m Stein nahmen wir die übliche Stärkung eines Obstler zu uns. Weiter ging es hinab zum Karches auf 740 m. Nach einer weiteren Stärkung wanderten wir weiter über den Weißmainfelsen, 929 m, zur Weißmainquelle und Fichtelnaabquelle, 867 m. An einem Wanderparkplatz bei Fichtelberg trafen wir zum letzten Mal an diesem Tag unser Versorgungsfahrzeug, dass Hermann Preiss steuerte. Er versorgte uns hervorragend und ermittelte jeweils die besten Rastplätze. Bis dahin wanderten wir fast ausschließlich auf weichem Waldboden und die Strecke führte nun verstärkt auf Forstwegen, weshalb Mutz die Wanderschuhe wechselte und einen Schuh mit besserer Sohlendämpfung vorzog. Den Weisskreuzweg entlang gingen wir jetzt von 750 m zum vorletztem Rastplatz, dem Gesundbrunnen, und von dort weiter in das Heinerbachtal, dem Heinerbach entlang bis kurz vor Muckenthal, 562 m. Ab dem Weißmainfelsen hörte der Regen auf und am Gesundbrunnen kam die Sonne durch die Wolken und der Himmel klarte auf und wurde hellblau. Durch den beständigen, leichten Bergabweg schoben sich die Füße in den Schuhen immer weiter nach vorne und die Zehen stießen des öfteren am Schuh an. So waren wir dann für den letzten Aufstieg zur Gänskopfhütte auf 743 m dankbar, denn dadurch konnten sich unsere Zehen und Füße wieder etwas erholen. Wir waren um 6.40 Uhr gestartet und kamen nun nach einer 50 minütigen Unterbrechung wegen dem Fernsehteams um 19.20 Uhr an der Gänskopfhütte an. Wir wurden von den Wirten und Gästen freundlich empfangen. Nach dem wir uns frisch gemacht hatten, wurden wir mit ausgezeichnetem Essen und Trinken versorgt. Wir hatten zwar über 50 km zurück gelegt und waren sicher etwas abgekämpft, aber wir blieben heute von Blasen oder anderen Beschwerden verschont. Nachdem die Besprechung der nächsten Tagesroute erledigt war, haben wir den Tag mit einem gemütlichem Abend abgeschlossen.

Meinen Tagesbericht wollte ich noch verfassen, aber durch die letzten beiden Tage war der Kopf leer und es wollte sich kein richtiger Satz finden lassen. Ich beließ es dabei und habe den Bericht einen Tag später geschrieben.

Kommentieren