40. Tag – 29. Mai 2002

Die letzten Tagesstrecken werden kürzer und heute haben wir ca. 23 km zurück zulegen. Das bietet die Gelegenheit, dass wir uns am Nachmittag in Le Puy etwas umsehen können. Die Gedanken gehen immer mehr voraus nach Mende und was danach kommen wird. Doch zuerst will noch der Weg bis in unsere Partnerstadt zurück gelegt sein.

Wir hatten beschlossen, um 07.00 Uhr zu Frühstücken und danach bald auf zu brechen. Es war dann 07.13 Uhr, als wir uns bei blauem Himmel, Sonnenschein und kühlen 10 °C auf den Weg machten. Dieser Morgen bescherte uns noch einen kleinen Stadtrundgang durch Voray, bevor wir wieder auf die Fluren kamen. Die Lerchen sangen ihr Morgenlied, als wir durch eine Eichenallee wanderten und etwas später eine ältere Frau bei ihrer Morgenarbeit im Garten grüßten. Wir wanderten auf einen Höhenzug des Zentralmassives zu und konnten das herrliche Panorama mit vielen Vulkankegeln bewundern. Höhenunterschiede waren heute so gut wie nicht mehr zu bewältigen, so dass wir zügig vorankamen. Bei Lavoute-sur-Loire überquerten wir die Loire und stiegen in das Loiretal ein, dem wir bis Le Puy en Velay folgten. Die Loire hat sich hier tief in das Gestein eingegraben und ein romantisches Flusstal mit steilen Abhängen und vielen Windungen geschaffen. Das Tal erinnerte schon etwas an die Georges du Tarn in der Lozere. Da wir im Tal auf den Straßen wandern mussten, war es wegen des Kfz-Verkehrs zum Teil mit der ruhigen, natürlichen Beschaulichkeit vorbei. Dies verstärkte sich noch, als wir nach Le Puy kamen und der Stadtverkehr zunahm. Gegen 12.00 Uhr hatten wir unsere Unterkunft in Le Puy erreicht. Nach dem Mittagessen und einer kleinen Erholung starteten wir noch vor 14.00 Uhr, um uns in der Stadt um zusehen. Le Puy ist eine bekannte und beliebte Station von Pilgerreisenden, die auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostella pilgern. So blieb es nicht aus, dass wir in unserer Unterkunft Pilger aus Lothringen und auch Schweinfurt trafen. Wir besichtigten natürlich auch die Kathedrale, die Marienstatue und die Kirche St. Michael. Den Nachmittag beendeten wir in einem Straßencafe in der Stadt, bevor Helmut und Florian den Einkauf für das Abendessen tätigten. Nach dem Essen gab es noch Gespräche mit den Pilgern und wir begaben uns dann doch irgendwann zur Ruhe, damit wir alle auch Morgen noch fit sind und wandern können.

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