37. Tag – 26. Mai 2002

Von unserem umgebauten Bauernhof konnten wir im Westen die Ausläufer des Zentralmassives sehen und beim Abendessen einen herrlichen, grenzenlosen Ausblick nach Westen. Die Sonne brachte die Busch- und Baumreihen immer wieder in ein anderes Licht und verzauberte auch die Montagne Lyonnaise. Heute haben wir sie in Richtung Süden wieder verlassen und sind ca. 35 km bis in einen Vorort von St. Etienne gewandert.

Das reichliche Frühstück gab es bereits ab 07.00 Uhr. Bei Sonnenschein und kühlen 14 °C wanderten wir bereits um 7.50 Uhr von Haute Rivoire los. Es ging eine sanfte Hügelkette hinauf, auf der wir eine wunderschöne Rundumsicht hatten. Danach kam wieder das Spiel “Berauf – Bergab”, und wir überquerten weitere Bergketten und durchschritten Taleinschnitte. Es gibt hier kleinere Fichtenwälder und die Landwirtschaft ist auf Ackerbau und Viehzucht ausgerichtet. Die Ortschaften sind ziemlich klein und oft nahe beieinander. Auch stehen immer wieder einzelne Gehöfte, weil der Bauer früh gleich sein Vieh auf die Weide bringen kann, ohne weite Wege zurücklegen zu müssen. Auf den Hängen sind überall die gelben Blüten des Ginsters zu sehen. In St.-Symphorien-sur-Coise steht auf einem Hügel eine große Kirche, die die ganze Ortschaft beherrscht und überragt. Der Baustil ist von außen als Romanisch zu erkennen, aber leider war sie verschlossen. Sie machte auch nicht gerade den besten Eindruck. Nach der Rast im Stadtpark ging es weiter Richtung Süden. Am Sonntagnachmittag wird auch in Frankreich Fußball gespielt. So konnten wir heute mehrere Spiele in kurzen Ausschnitten sehen. Sozusagen als Vorbereitung für die Fußballweltmeisterschaft ab dem Samstag. In den Getreidefeldern blühten die Kornblumen mit und an den Feldrändern ist das leuchtende Rot der Mohnblüten zu sehen. Unser Weg führte uns nun leicht aber beständig bergan, bis wir Valfleury auf über 800 m Höhe erreichten. Denn von nun an hieß es wieder bergab, nach St. Chamond, ins Hotel SARL L´ARBER DU VOYAGEUR (Bahnhofshotel), auf 376 m. Doch vor dem Abstieg genossen wir noch den herrlichen Überblick über den Naturpark und das wunderbare Tal, in dem St. Chamond und weiter westlich auch St. Etienne liegt. Als wir um 16.30 Uhr unser Hotel gegenüber dem Bahnhof erreichten, stellten wir fest, dass das Hotel auch schon bessere Zeiten gesehen hatte. Aber für eine Nacht war es immer noch gut. Das Restaurant war am Abend, wie alle Restaurants am Muttertag in Frankreich, geschlossen. Uns blieb nur noch eine Pizzeria, um zu einem Abendessen zu kommen. Dort ließen wir den Abend noch in fröhlicher Runde ausklingen.

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