31. Tag – 20. Mai 2002

Für die nächsten Tage wurde beständigeres Wetter vorhergesagt und es sollte noch schöner werden. Das hat sich für uns heute schon bestätigt, dann wieder den ganzen Tag die Sonne schien. Doch die Temperatur hatte noch ein Einsehen mit uns und hielt sich mit ca. 25 ° C recht angenehm. Heute und in d en nächsten Tagen heißt es für uns wieder vermehrt auf Teerstraßen zu laufen. Mit rund 30 km hielt sich dieser Tag wieder etwas in Grenzen.

Bereits um 07. 25 Uhr fuhren wir ohne Frühstück von unserem Hotel nach St. Amor ab. Dort hielten wir, wie es für die Franzosen üblich, ein petit de journe, ein kleines Frühstück in einem Restaurant. Um 08.10 Uhr begann dann unsere Wanderung an unserem gestrigem Endpunkt. Wir verließen das Hügelige Gebiet der Jura, um wieder in flacheres Gelände zu kommen. Auf den Straßen, bei Sonnenschein pur und angenehmen 15 ° C am Morgen kamen wir gut voran. in einem kleinen Dorf gönnten wir uns in einem Cafe eine Pause bei Kaffee und Baguette. Zur Mittagszeit erwartete uns Helmut und Katja mit dem Auto in Foissiat. Katja hatte wegen verschiedener Fußprobleme einen Ruhetag eingelegt, um wieder fit zu werden. Meine neuen Blasen an den Fußsohlen machten beim “Anlaufen” etwas Probleme, aber beim Laufen selbst spürte ich sie kaum. Ich aber nicht ganz so schnell vorwärts. Das spielte aber keine Rolle, denn so hatte ich etwas mehr Zeit, mich um zusehen. Vom Frühling kann man hier schon bald nicht mehr sprechen, denn es blühen nicht nur der Wein, sondern auch die Rosen und andere Sommerblumen. Die Obstbäume sind alle schon verblüht und die ersten Kirschbäume haben bereits rote Kirschen. Sie laden schon zum Versuchen ein. Die Kirchen haben fast alle den gleichen gotischen Baustil. Sie sind durchwegs alt und im Inneren dunkel und düster, aber mit bunten, mit verschiedenen Motiven ausgeschmückten Fenstern. Die Vertreibung der Hugenotten zeigt auch noch seine Spuren, denn es gibt fast ausschließlich nur katholische Kirchen. Leider sind viele abgeschlossen, so dass man sie nicht besuchen kann. Guntram hatte schon mehrfach angekündigt, während der Wanderung baden gehen zu wollen. Bei Montrevelle en Bresse war ein wunderschöner Badesee. Er gefiel sogar einer Kuh so gut, dass sie bis zum Bauch drinnen stand. Doch es dauerte doch bis nach dem Abendessen, bis Guntram sich zu seinem ersten Bad bei Macon wagte. Zu dem Bad wurde er von Katja und Flo begleitet. Es geschah aber noch etwas ganz außergewöhnliches: Eine Zecke biss sich an einem Floh fest und wollte sich nicht mehr von ihm trennen. Unser Floh aber, schaffte es doch, die Zecke los zu werden und da er geimpft ist, hat er wohl auch keine weiteren Folgen von diesem Zeckenbiss zu fürchten. Nach Montrevelle ging es noch eine gute Stunde weiter, bis wir von Auto abgeholt und nach Macon zum Hotel gefahren wurden. Und Morgen früh hieß es erst mal, mit dem Auto anfahren und dann wandern gehen.

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