15. Tag – 04. Mai 2002

Heute waren auf ca. 28 km Länge verschiedene Höhepunkte vorgesehen. Doch die Höhepunkte kamen anders, als wir uns das vorgestellt hatten. Wir wanderten am Nordwestrand der Schwäbischen Alb entlang und wollten herrliche Aussichten nach Balingen, Schloss Hohenzollern und ins Schwäbische Land hinein genießen. Das Wetter bescherte uns aber unterschiedlich starkem Dauerregen vom Morgen bis zum Abend.

Um 08.20 Uhr begann unser heutiger Wandertag bei leichtem Regen und ca. 5 °C. Der Weg führte uns vom Wohngebiet Stiegel hinab nach Pfeffingen und dann nach Burgfelden. Wir gingen bereits bei 771 m Höhenmetern los und die Steigungen und Abstiege waren deutlich steiler und länger als in den letzten Tagen. Auf dieser Höhe gingen wir bereits durch Nebel, oder durch die sehr tief hängenden Wolken. Nach Burgfelden stiegen wir auf, zur Ruine Schalksburg, die auf 910 m Höhe liegt. Der Anstieg war steil und sehr schmal, so dass wir nur noch hintereinander gehen konnten. Der Weg lag auf einem ca. 2 m breitem Kamm und links und rechts fiel das Gelände sehr steil um viele Meter ab. Durch die Wolken hatte ich den Eindruck, dass wir auf einem Damm gingen und links und rechts ist grünblaues Wasser eines Meeres. Auf dem Meeresgrund stehen dann die ganzen Bäume, Sträucher und Gras. Beim Abstieg nach Laufen, 614 m, versprachen wir uns ein heißes Getränk in einer Gastwirtschaft. Wir fanden auch 4 Wirtschaften, die aber alle geschlossen hatten. So begnügten wir uns in einer Metzgerei mit warmen Fleischkäse auf einem Brötchen. Damit wir nicht kalt wurden und ins Frieren kamen, stand uns der nächste Aufstieg von Laufen zum Hörnle, 958 m, direkt nach der Pause bevor. Am Hörnle, und auch auf unserem weiteren Weg entlang der Abbruchkante der Alb, konnten wir immer wieder ca. 30 m unter uns die Spitzen von hohen Fichten erkennen. Sie ließen uns vermuten, wie weit die Kante nach unten führt. Das wir bei besserer Sicht nochmals hierher kommen, stand für uns außer Frage. Als nächste Ziele lagen der Lochenstein und Plettenberg, 1.002 m, auf dem Weg. Wir hatten kurzfristig beschlossen, auf weitere größere Pausen im Freien zu verzichten und die Strecke ab Laufen in einem Stück zu durchwandern. Denn wir waren doch ziemlich feucht bis nass und dass beste Gegenmittel gegen die Nässe ist nun mal einfach Wärme, die durch körperliche Bewegung erzeugt wird. Die Aussichten in die Ferne waren nicht vorhanden. Die Aussicht, dass wir trocken werden, kam mit jedem Schritt näher und so waren wir bemüht, unser Tagesziel Schömberg möglichst bald zu erreichen. Um 15.50 Uhr war es dann soweit, dass wir in Schömberg eintrafen. Das nächste Gasthaus lag am Stausee und das suchten wir ohne lange Überlegung auf. Nach einer kurzen Aufwärmung und des Gedenkens an die vollendeten 500 km Wanderweg, suchten wir unser Hotel auf und kamen auch gut unter. Wir konnten auch unsere nassen Kleider zu Trockenen in einem extra Raum aufhängen. Es dauerte auch nicht lange, bis Helmut Arzberger zu uns stieß. Er wird für uns bis Mende das Begleitauto fahren. Am Abend gab es dann einen regen Austausch von Informationen aus Wunsiedel und von uns, bevor wir uns zur Nachtruhe begaben.

Kommentieren