Der heutige Tag sollte über 32 km führen, aber wir legten eine kleine Ehrenrunde ein und brachten es auf locker 36 km. Wir überqueren die Schwäbische Alb von Ost nach West. Die Region hier ist hügelig und von Bächen und Flüssen immer wieder tief eingeschnitten und hat wunderschöne Täler, Berge und Aussichten.
Heute Morgen dauerte alles etwas länger und ging nicht so leicht von der Hand. So kamen wir ca. 6.45 Uhr aus den Betten, das Frühstück kam um 7.45 Uhr und nicht wie gedacht um 07.15 Uhr. So wanderten wir erst um 08.35 Uhr bei 8 °C und leichtem Nieselregen los dank dem Oberwanderführer Franz Mutz auch gleich mal 5 Km in die falsche Richtung. Nachdem das Ausgeglichen werden konnte führte uns der Weg vorbei an viele blühenden Weißdornsträuchern, hinab ins Lautertal nach Buttenhausen. Vor dort gingen wir nach Hundersingen und dann über die Höhe nach Wasserstetten. Inzwischen hatte der Nieselregen aufgehört und die Luft wurde sogar wärmer. Beim weltberühmten Gestüt Marbach standen leider keine Pferde im Freien auf der Koppel. Dann ging es wieder durch viel Wald und Flur, abseits von Ortschaften. Die typische Alblandschaft mit Grasbewuchs und Wacholdersträucher auf dem karstigem Felsgrund begleitete uns. Auch blühten schon blaue Veilchen, zartgelbe Schlüsselblumen, Glockenblumen und viele Bäume und Sträucher. In den Wäldern sehen wir schon seit Anfang an die weißen Blüten der Annemonen. Einzelne Alb´ler sagten uns auch an diesem Tag, wenn wir so weiter gehen, dann kommen wir heute noch weit. Und wir antworteten immer, dass wir heute und in der nächsten Zeit noch weit kommen wollen. So ergab sich manches kurze Gespräch, das für uns wegen dem schwäbischem Dialekt nicht ganz einfach zu verstehen war. Bei der ehemaligen Kaserne, ca. 5 km vor Erpfingen, begann wieder ein leichter Nieselregen. Wir hielten hier in einem Gasthaus kurze Einkehr und lernten den Unterfränkischen Wirt etwas kennen. Das letzte Stück nach Erpfingen wanderten wir im Nieselregen, der uns aber nichts mehr anhaben konnte. In der Jugendherberge bezogen wir um 17.20 Uhr unser Quartier. Danach verschafften wir unser Auto das letzte Mal voraus zum nächsten Ziel in Tailfingen. Denn am Samstag wird Helmut zu uns stoßen und dann das Auto weiterfahren. Wir konnten uns eine Suppe kochen und ließen den Abend bei Regen ausklingen.