4. Tag – 23. April 2002

Am heutigen Tag wollten wir wieder etwas vorwärts kommen. Die Strecke betrug 35 km und ging meist über Wald- und Feldwege. Teerstraßen, Beton und Gepflasterte Wege ließen sich nicht vermeiden und waren Heute wieder etwas öfters zu bewältigen. Gestern hatten wir uns etwas erholt und die Belastung war moderat doch heute gab es wieder einiger Steigerungen. Bis Obertrubach ist in etwas der Kreis, den wir vom Fichtelgebirge auch bereisen können. Danach nimmt Nürnberg das Land in seinen Bann und für uns war die heutige Tour der endgültige Abschied von zu Hause und der Start in eine andere Region, die wir zwar kennen, aber zu der wir kaum noch einen Kontakt haben und die uns doch fremd und neu ist.

Um 8.05 Uhr starteten wir in Obertrubach bei Sonnenschein, aber feuchter, kühler Morgenluft. Heute war Floh als Wanderführer ausgewählt worden, denn wir wollen den Wanderführer täglich wechseln, damit jeder immer wieder die Gelegenheit bekommt, einfach mitlaufen zu können. Wir sahen die typischen karstigen Felsgebilde der fränkischen Schweiz und stiegen nach wenigen Metern Weg von 434 m auf 577 m um dann auf 518 m nach Hiltpoldstein auf zusteigen. Der Weg führte uns auf weichen Waldwegen durch Laubwald, in dem uns auch Heute das Morgenkonzert der Singvögel begleitete. Vor Hiltpoldstein gingen wir auch an schon grünen Wiesen und blühenden Obstgärten vorbei. Die Kirsch- und äpfelbäume hatten schon Ihre Blüte begonnen und auch auf den Wiesen blühten außer dem Löwenzahn und Gänseblümchen schon weitere Blume und am Wegrand die Sträucher. In Hiltpoldstein ging es am Schloss und der Kirche vorbei wieder abseits von Orten nach Lillingshof. Auf unseren Wegen begegneten wir bisher kaum einen Menschen und waren meistens unter uns, drum hielten wir bei einer alten Bäuerin kurze Rast. Schon führte uns unser Weg weiter in den Frühling hinein und zur Mittagsrast nach Kirchröttenbach. Pünktlich um 11.13 Uhr betraten wir den Landkreis Nürnberger Land. Die Häuser waren jetzt meist aus Sandstein und Fachwerk gebaut, die einen sehr schönen Anblick gaben. Den Teer unter den Füssen spürten wir schon sehr deutlich, aber er machte uns inzwischen schon viel weniger aus. Nach dem Mittagsmahl in einem Obstgarten über dem Ort, den Herrman wieder sehr gut für uns gewählt hatte, wanderten wir weiter Richtung Südwest auf unser Tagesziel zu. Hier bekamen wir sehr viele Obstgärten zu sehen und auch die ersten Hopfen- und Spargelfelder konnten wir sehen, wenn auch noch kein Bewuchs vorhanden war. Zuvor erreichten wir noch Neunhof, gingen über den Ochsenkopf nach Oedenberg. Auch Heute hatten wir dank einer guten Markierungsarbeit keinerlei Probleme mit der Orientierung und fanden uns immer sofort zurecht. Wir gingen nun auf das letzte Teilstück unserer Etappe durch den Nürmberger Reichsforst und erreichten um 16.45 Uhr unsere Gaststätte in Behringersdorf.
Die Druckstellen an den Füssen waren heute nicht mehr so schlimm, auch gab es nur eine Blase, aber es ging auch diese Tagestour doch nicht ganz spurlos an uns vorüber. Aber wir sind etwas zuversichtlicher geworden, den kommenden Belastungen Stand zu halten. Wir ließen den Tag nach der medizinischen Behandlung am Abend gut ausklingen.

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