Dieser Tag war wieder nicht ganz so einfach, denn wir bekamen von der Refion von Baume-lés-Dames bis nach Besancon keine Wanderkarten. So orientierten wir uns an Hand einer Schwarz-Weiß-Karte aus einem französischem Reiseführer und mit Karten im Maßstab 1:100.000. Das erleichterte das Zurechtfinden und das Finden von geeigneten Wanderwegen nicht gerade. Trotzdem bewältigten wir die die ca. 33 km gut.
Bei strahlendem Sonnenschein und wärmerer Luft als gestern, ca. 10 °C, gingen wir auf die Tour. Sie führte uns wieder nach Baume-lés-Dames und an das Ufer der Doubs. Diesen Fluss wollten wir heute den ganzen Tag flussaufwärts wandern. Anfangs gingen wir entlang eines Seitenkanals, in dem zu früheren Zeiten die Schiffe mit Pferden gezogen wurden. Am Ufer ragten zu beiden Seiten des Flusses Berge mit 200 – 300 m Höhenunterschied auf. Dies zeigte uns, dass sich der Fluss in das Kalkhaltige Gestein gegraben hat. So traten immer wieder steile Felsabbrüche auf, an denen wir den weißen Kalk sehen konnten und die zum Teil fast Senkrecht abfielen. Zuerst war unser Weg die Verbindungsstraße der Ortschaften an der Doubs, dann aber wechselten wir auf Feld- und Waldwege, die auch noch als Alle und am Waldrand viel Schatten boten. Die Sonne erwärmte die Luft doch deutlich und gab uns einen ersten kleinen Eindruck, was uns der französische Frühling oder gar Sommer an Temperaturen bringen kann. Kurz nach Deluz, nach unserer Mittagspause, sahen wir wieder mehrere Graureiher auffliegen. Danach kamen wir gerade rechtzeitig zu einer zweistufigen Schleuse, in die ein Frachtschiff einfuhr. Wir zogen schnell den Vergleich zur Schleuse vom Main-Donau-Kanal und da erschien uns diese Schleuse hier fast wie ein Spielzeug. Trotzdem nahmen wir uns Zeit, um das Schiff in der Schleuse zu beobachten. Dabei entwickelte sich ein Gespräch mit dem Schiffer, der sagte, dass er aus Saarbrücken kommt und diese Strecke schon öfters gefahren ist. Am Ufer entdeckten wir einen schmalen Weg im Gras, der uns viel sympathischer war, als die Straße und wir entschlossen uns kurzerhand, diese Uferweg zu gehen. Dieser führte uns in der Mittagssonne auch öfters mal im Schatten. In den letzten Tagen suchten wir immer wieder gerade in unseren Pausen die Sonne, aber heute suchten wir doch den Schatten. In Novillars verließen wir die Doubs und gingen direkt nach Thise und dann weiter nach Besancon. Die 800 km hatten wir zu diesem Zeitpunkt längst überschritten, nur daran dachte heute niemand mehr. Auch Katja hatte ein kleines Jubiläum, denn sie hat heute ihre ersten 100 km erreicht. Da dachte sie kurz an unsere Wanderung vor zwei Jahren nach Schwarzenberg. Obwohl wir um ca. 16.45 Uhr in Besancon angekommen waren, hatten wir doch noch einen ziemlichen Weg durch die Stadt zu unserer Unterkunft. Wir erreichten sie dann schließlich um 18.00 Uhr, machten uns frisch und gingen dann auch schon zum Abendessen. So fand dieser Tag nach einem abschließenden Bier in der Cafeterria seinen Abschluss.