11. Tag – 30. April 2002

Es waren wieder einmal 36 km zu bewältigen. Nachdem wir nun ja in Baden-Württemberg sind, wandern wir in großen Schritten auf die Schwäbische Alb zu. Denn Heute gehen wir richtig in das Ländle hinein. Unter Mithilfe der Bedienung unserer Gaststätte, fanden wir auf der Karte eine Route, die relativ einfach ist und wenig Straßen hatte.

Wir wollten den Tag etwas früher beginnen und wanderten bereits um 07.50 Uhr los. Gedacht war zwar 07.30 Uhr, aber das Frühstück dauerte etwas länger. Sonnenschein, kalter Wind und kalte Luft um 6 °C empfingen uns. Nach ca. 45 Minuten standen wir im Wald und hatten ein kleines Problem: Im Wald waren viel mehr Wege, als in der Karte eingezeichnet waren. Die von der Bedienung empfohlenen Wege waren wohl ein so großer Geheimtipp, dass wir sie teilweise nicht fanden. Wir setzten Karte, Kompass und all unsere Erfahrung ein, haben uns beraten und entschieden uns mehrheitlich mit 2:1 für den richtigen Weg. Dieser führte uns durch frühlingshafte Wälder und Fluren, abseits von Wander- oder Radwegen auch wenn wir diese teilweise nutzen konnten. Obwohl wir bisher immer nach der Karte gewandert sind, so war Heute das Kartenlesen mehr als zuvor gefordert. Denn unser heutiger Weg führte uns nur nicht entlang von markierten Wegen, sondern quer durch das Land und nur hin und wieder konnten wir Markierungen folgen. Wir durchwanderten also “weltbekannte” Orte, wie ehemals Bitzelhausen, Schechstetten, gingen an Sindbronn vorbei durch Westerstetten zum Vorderdenkhof. Weiter ging es über Tomerdingen nach Asch. Die Landschaft war leicht hügelig und neben dem niedrigem Grasbewuchs fielen immer wieder die Wacholdersträchuer auf, die hier in großer Anzahl stehen. Nach dem sehr steilen Abstieg zum romantischen Lauterursprung freuten wir uns auf eine Einkehr in einen Biergarten bei Sonnenschein, jedoch war leider am Dienstag Ruhetag. So setzten wir unsere Wanderung nach einer Pause mit Mineralwasser, statt Radler oder Colaweizen, nach Blaubeuren fort. Unser Weg nach Blaubeuren führte über den Flughafen zum Blautopf. Wir informierten uns über die geologische Besonderheit und Herkunft des Blautopfes, der aus vielen unterirdischen Zuflüssen der Schwäbischen Alb Wasser sammelt und hier an die Erdoberfläche abgibt. Jetzt haben wir endgültig die Schwäbische Alb erreicht und werden sie in den nächsten Tagen durchwandern. Zuvor aber galt es, unser Auto aus Altheim ab zuholen und an die nächsten Station nach Apfelstetten weiter zu bringen. Uns fiel auf, dass die Menschen hier bereits am 30.04. die Maibäume aufstellten und kräftig feiern. Am Abend hatten wir eine so gute Fernsicht, dass wir sogar die Alpen fern am Horizont erkennen konnten. Die üblichen Hindernisse an und mit den Füssen haben wir heute mit mehr Gelassenheit nehmen können. In der Jugendherberge hatten wir einen kurzen Abend und nutzten die Gelegenheit, um zu ausreichendem Schlaf zu kommen.

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