Trainiert Körper, Geist und Seele

 

 


Trainiert den Köper

Lange Zeit galt ja das Wandern als antiquiert, verstaubt, hausbacken. War Wandern etwas
für Menschen, die sich nichts anderes leisten konnten. Wer versuchte, Wandern als Sport zu
bezeichnen, wurde regelrecht verspottet. Denn Sport war Hochleistungssport, Leichtathletik, 
auch Fußball oder andere Sportarten, die auch als solche bezeichnet wurden. 

Doch das hat sich grundlegend geändert.

Wandern ist ein anspruchsvoller Breitensport und in erster Linie eine Bewegungs- und
Trainingsform die zu mehr körperlicher Fitneß und Gesundheit verhilft. Neuere medizinische
Studien zeigen, dass diesem Ziel nur wenige, intensive Ausdauersportarten wie das Wandern
am nächsten kommen. Sie stärken das Immunsystem und stabilisieren den Fettstoffwechsel in optimaler Weise. 

Beim Wandern wird fast die gesamte Muskulatur des Körpers bewegt und somit trainiert.
Durch das Wandern wird das Herz-Kreislauf-System nahezu optimal trainiert und die
Nebenwirkungen, wie Gelenk- oder Haltungsschäden treten so gut wie nicht auf. 

Trainiert den Geist

Wie trainiert man seinen Geist?

Ganz einfach, mit "Denkarbeit".

Wir Menschen sind von unserem Statur zum Gehen gebaut und eingerichtet. Bei einer
Geschwindigkeit von ca. 5 km pro Stunde sind wir in der Lage, alles um uns herum zu erkennen,
zu verarbeiten und somit auch zu bewältigen. Dies gilt für größere Dinge und auch für Einzelheiten,
weil wir ja auch jederzeit anhalten können, um auch kleine Dinge zu betrachten. Diese Arbeit ist
natürlich geistige Arbeit. Auf unserer Wanderung leisten wir geistige Arbeit, indem wir vielfältige Eindrücke mit Augen, Nase und Haut wahrnehmen und verarbeiten. Weiterhin gehört zu einer guten
Wanderung auch das eine oder andere Gespräch, eine Führung durch Landschaften, Gebäude
und auch so mancher Hinweis auf Geologie, Geschichte oder auch Bauwerke. Dadurch wird
unser Gehirn zu Arbeit angeregt, die Einzelnen Dinge zu erfassen, zu verarbeiten und zu Komplexeren Gebilden weiter zu verarbeiten. 

Trainiert die Seele

Kraft tanken in der Natur!

Diesen Satz hat wohl schon mal jeder von uns gehört oder gar ausgesprochen. So wie die Enge
in Zügen, Zimmern, oder auch im Aufzug bei vielen Menschen Unbehagen auslösen, wie Menschenleere Einkaufsviertel Befremden und Kälte ausstrahlen, so finden wir beim Wandern
in der Natur Weite und Ungebundenheit, Wärme, Vertrautheit und Verbundenheit, die Kraft und Energie ausstrahlt und die wir in uns aufnehmen. 

Dies alles geschieht natürlich nicht nebeneinander und nacheinander. Dieses Training von Körper,
Geist und Seele geschieht gleichzeitig und greift ineinander ein und verstärkt sich gegenseitig.
Am Anfang wird meist die körperliche Betätigung etwas im Vordergrund stehen und wenn sie
ein bestimmtes Maß erreicht hat, wird dann der ganze Organismus sich auf die körperliche Beanspruchung einstellen und die alltäglichen Dinge in den Hintergrund schieben.
Dadurch wird der Kopf und das Harz frei und können leichter die Dinge um uns herum aufnehmen. Wir sind dann nicht mehr so sehr vom Verstand bestimmt und lassen viel mehr Empfinden zu.
Dadurch bekommen wir eine andere Sichtweise der Dinge, die wir auf und neben unseren Wanderwegen sehen. Bäume, Blumen, Berge, Hügel, Teiche, Bäche, Wälder und Wiesen hinterlassen hauptsächlich in unserm Herzen einen sehr positiven Eindruck, der unsere Stimmung deutlich anhebt und wir uns viel wohler fühlen. Dies wird auch dadurch verstärkt, dass unser Alltag
in den Hintergrund getreten ist und der Kopf für diese vielfältigen Eindrücke frei ist.
Das Denken wird freier und kommt in eine viel größere Sichtweite. Wir spüren auch unseren Körper, wie unsere Muskel arbeiten und uns tragen. Auch dieser positive Effekt steuert zu einem steigenden Wohlbefinden bei. So dass wir, wenn wir uns auch genügend mit gutem Essen und Trinken versorgen, zu einem gesamten, gesteigertem Wohlbefinden kommen. So kommen wir
auch nach anspruchsvolleren Wanderungen stets mit guter Stimmung und frohen Mutes an
unserem Ziel an.

 

 

 

© Franz Mutz